24-Jähriger soll ÖVP-Landesrat in Salzburg werden
Der gebürtige Unternberger (Lungau) soll in Zukunft in der schwarz-blauen Salzburger Landesregierung für die Bereiche Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, Energie und Asylunterkünfte zuständig sein. Auch die Volkskultur wechselt von der Landeshauptfrau zu Aigner. Dafür wandern die Personal- und Finanzagenden zu Edtstadler. Sie hoffe, dass nach mehreren Wechseln nun wieder Ruhe in der Regierungsmannschaft einkehrt, betonte die Landeshauptfrau.
Edtstadler setzt auf Verjüngung
"Ich habe beim Landeskongress angekündigt, die Salzburger ÖVP zu verjüngen. Mit Maximilian Aigner setzen wir den nächsten Schritt und ein klares Signal. Er ist ein Kandidat, dem die Landwirtschaft am Herzen liegt, der die Herausforderungen und Chancen für den ländlichen Raum kennt und der auf Augenhöhe mit der jungen Bevölkerung spricht", teilte Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) nach dem Parteipräsidium mit. Sie habe den Koalitionspartner bereits informiert, bei FPÖ-Chefin und Landeshauptfraustellvertreterin Marlene Svazek sei die Personalie auf Zustimmung gestoßen. Aigner und Svazek würden einander durch die Landjugend kennen.
Nach der Absage des ursprünglich favorisierten Kandidaten für die Nachfolge Schwaigers, Landwirtschaftskammerpräsidenten Rupert Quehenberger, habe sie mehrere Gespräche mit anderen Kandidaten geführt, räumte Edtstadler ein. Sie gab sich aber überzeugt, nun eine gute Wahl getroffen zu haben. Wird Aigner im Dezember im Landtag gewählt, wäre er der jüngste Landesrat in der Geschichte Salzburgs.
Geschlechterbalance im ÖVP-Regierungsteam bleibt gewahrt
"Mir und Maximilian Aigner ist bewusst, dass es eine mutige Entscheidung ist", sagte die Landeshauptfrau bei der offiziellen Vorstellung Aigners am Montagnachmittag. In die Schuhe von Josef Schwaiger zu treten, sei eine Herausforderung. Der designierte Landesrat sei aber "jung, dynamisch und politisch in jungen Jahren schon erfahren." Aigner sei eng mit der Landwirtschaft verbunden, die Regierung bekomme wieder ein Mitglied aus einem der Gebirgsgaue und die "Genderbalance" werde gewahrt: Das ÖVP-Regierungsteam besteht in Salzburg so weiter aus zwei Männern und zwei Frauen. Und auch die Jugend brauche eine Stimme.
Er sei selbst anfänglich skeptisch gewesen, dass er die hohen Erwartungen in sein Amt erfüllen kann, sagte Aigner heute. "Aber wenn es dir andere zutrauen, traue es dir selbst auch zu." Politik bedeute für ihn, für die Menschen da zu sein und hinzuhören, wo die Probleme liegen. Er spreche die Sprache der Menschen am Land und werde in den kommenden Wochen schauen, wo er Akzente setzen möchte. Vorab nannte er faire Bedingungen für Produzenten und ein starkes Signal für die Jugend im ländlichen Raum - vom Vereinsleben bis zur Ausbildung in den landwirtschaftlichen Fachschulen.
Landjugend - Lehramt - Landesregierung
Der am 15. Dezember 2000 geborene Aigner stammt von einem Bauernhof und war von 2019 bis 2023 Bezirksleiter der Landjugend im Lungau und von 2023 bis 2025 Leiter der Landjugend Salzburg. Er studierte in Salzburg Lehramt für Geschichte und Religion und war zuletzt als Mittelschullehrer in Lamprechtshausen (Flachgau) tätig. Diesen Job gibt er wegen des Beschäftigungsverbotes für Mitglieder der Landesregierung nun auf.
Aigner ist seit seiner Jugend Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und war in seiner Gymnasialzeit zwei Jahre lang Schulsprecher. 2024 wurde er beim Redewettbewerb der Landjugend Bundessieger in der Kategorie Spontanrede. Aigner sitzt im Vorstand des Hochofenmuseums in Bundschuh und im Valentinum in Thomatal, das an den 2004 verstorbenen unkonventionellen Pfarrer Valentin Pfeifenberger erinnert.
SPÖ zeigt sich von Personalentscheidung "überrascht"
Der Salzburger AK-Chef Peter Eder, der Anfang kommenden Jahres auch zum SPÖ-Landesparteiobmann gekürt werden soll, zeigte sich in einer ersten Reaktion von der Personalentscheidung überrascht. "Gerade in so herausfordernden Zeiten, wie wir sie jetzt haben, hätten wir erwartet, dass die ÖVP auf eine Person mit weitreichender Erfahrung in Verwaltung und Politik setzt." Die Fußstapfen von Sepp Schwaiger seien enorm groß, der nunmehr präsentierte Nachfolger habe bei weitem nicht die Voraussetzungen, um den hohen Erwartungen gerecht zu werden. "Die aktuellen Probleme im Land erfordern Führung, Fachkenntnis und Krisenkompetenz", betonte Eder.
(APA)
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