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20. Todestag von Romy Schneider

Romy Schneiders Todestag jährt sich am 29. Mai zum zwanzigsten Mal. Ihre internationale Filmkarriere und private Schicksalsschläge kreierten Romys Mythos.

Am 29. Mai jährt sich zum 20. Mal der Todestag von Romy Schneider: Sie war eine der wenigen österreichischen Schauspielerinnen von Weltruf. Als liebreizende „Sissi“ wurde sie weltberühmt, in Frankreich gelang ihr der Wandel zur ernsthaften Charakterdarstellerin. Der berufliche Erfolg einer internationalen Filmkarriere auf der einen Seite und private Schicksalsschläge auf der anderen haben einen Mythos kreiert, der auch zwanzig Jahre nach Romy Schneiders frühem Tod 1982 in Paris ungebrochen ist.

Als Rosemarie Magdalena Albach wurde die Tochter des Schauspielerpaares Wolf Albach-Retty und Magda Schneider am 23. September 1938 in Wien geboren. Nach der Scheidung ihrer Eltern 1945 wuchs sie im Haus ihrer Mutter bei Berchtesgaden auf, mit der sie 1953, kaum 15-jährig, auch ihren ersten Film drehte: „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“. Ein Jahr später besetzte Regisseur Ernst Marischka sie in der romantischen Rolle der bildhübschen Prinzessin Viktoria von England in „Mädchenjahre einer Königin“. Durch Marischkas „Sissi“-Trilogie (1955-1957) wurde Schneider endgültig zum Inbegriff des süßen adeligen Trotzkopfs – ein Image, von dem sie sich bis an ihr Lebensende zu befreien versuchte.

Bei den Dreharbeiten zu der Schnitzler-Verfilmung „Christine“ (1958) verliebte sie sich in den jungen französischen Schauspieler Alain Delon und ging mit ihm nach Paris. Über Delon lernte Romy Schneider den italienischen Regisseur Luchino Visconti kennen, der sie dazu bewog, Schauspielunterricht zu nehmen. Unter seiner Regie überzeugte sie erstmals in der Rolle einer sinnlich-kapriziösen Frau, für Viscontis Film „Ludwig II“ schlüpfte sie später sogar noch einmal in die Rolle der Kaiserin Elisabeth. Auch Hollywood zeigte in diesen Jahren Interesse („Good Neighbor, Sam“, 1964). Die große Karriere machte Romy Schneider aber in Frankreich, das ihr zur zweiten und künstlerischen Heimat wurde.

In den sechziger und siebziger Jahren drehte sie dort Film auf Film, arbeitete mit berühmten Regisseuren wie Orson Welles, Claude Sautet und Otto Preminger und spielte an der Seite männlicher Starpartner wie Yves Montand, Richard Burton, Marcello Mastroianni oder Michel Piccoli, mit dem sie auch 1982 ihren letzten Film „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“ drehte. Mehrmals wurde sie mit dem „Cesar“ als erfolgreichste Darstellerin des Jahres ausgezeichnet, so etwa 1979 für Sautets „Eine einfache Geschichte“. Weitere große Erfolge waren Sautets „Die Dinge des Lebens“ (1969), „Trio Infernal“ (1974), „Gruppenbild mit Dame“ (1976/77) nach Heinrich Böll oder „Die Bankiersfrau“ (1980).

Romy Schneiders letzte Lebensjahre waren von persönlichen Katastrophen überschattet. Nach der ersten Ehe mit dem deutschen Theatermann Harry Meyen, der ihr Sohn David entstammte, scheiterte auch die zweite Ehe mit Daniel Biasini, mit dem sie die Tochter Sarah hatte. Meyen nahm sich 1979 das Leben, im Mai 1981 musste die Schauspielerin sich nach jahrelangem Tablettenkonsum eine Niere entfernen lassen, und im Juli desselben Jahres verunglückte ihr 14-jähriger Sohn David tödlich. Nur wenige Monate später, am 29. Mai 1982, starb die Schauspielerin in der Pariser Wohnung ihres damaligen Lebensgefährten, Laurent Petin, im Alter von 43 Jahren an Herzversagen.

Im Hotel Schloss Fuschl, einst Drehort für „Sissis“ Elternhaus (historisch Schloss Possenhofen am Starnberger See), findet von 29. Mai bis 30. Juni eine Ausstellung zum Mythos Romy statt. Das Photomuseum Bad Ischl zeigt bis 8. September Fotos aus allen 58 Spielfilmen Romy Schneiders.

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