Das mit diversen Schienen und Linien durchzogene Programm der Biennale wirkt reichlich unübersichtlich aber auch bunt und abwechslungsreich. So sollen unter dem Subtitel “Zoom” die herausragenden Pionierleistungen von Cerha, Gielen und Schnebel gewürdigt werden, während sich hinter dem Motto “Focus” die Konzerte exzellenter Streichquartette verbergen, drunter das Arditti String Quartett, das Cuarteto Casals, das Pellegrini Quartett oder das Stadler Quartett.
Prominenten Raum nehmen Musiktheater und Film ein. In der Reihe “Szenenwechsel” ist “Schwarz auf Weiss” von Heiner Goebbels im Landestheater angesetzt, Goebbels wird selbst Regie führen, es spielt das Ensemble Modern. Es folgen Konzert-Installationen von Alexander Charim und vom Pianoduo GrauSchumacher – beide verwenden Musik der klassischen Moderne. Dazu kommt die Kammeroper “Narcissus und Echo” von Jay Schwartz in der Rainberghalle sowie ein inszeniertes Konzert der Kafka-Fragmente von György Kurtag. Thomas Kessler hat für sein Stück “said the shotgun to the head” den Rapper und Slam-Poeten Saul Williams eingebunden, der seine Sprachkaskaden ohne den im Rap üblichen Bass-Beat präsentieren wird.
Im Bereich Film und Kino präsentiert Hoffmann unter dem Titel “Lichtspielmusik” die sogenannten “Chaplin Operas”. Benedict Manson hat kleine Opern zu den alten Stummfilmen komponiert, wieder spielt das Ensemble Modern. Auch die Kino-Klassiker “Metropolis” von Fritz Lang, “Nosferatu” von Wilhelm Murnau sowie der Silhouettenfilm “Die Abenteuer des Prinzen Achmed” von Lotte Reininger werden neu vertont und live begleitet. “Besonders durch die Reihen ‘Lichtspielmusik’ und ‘Szenenwechsel’ erwarten wir uns ein größeres Publikum als es normalerweise für Neue Musik gibt”, erläuterte Hoffmann und ergänzte: “Insgesamt haben wir 10.000 Karten aufgelegt. Wenn wir 70 Prozent verkaufen, dann schaffen wir eine ausgeglichene Bilanz.”
Zur breiten Akzeptanz beitragen soll darüber hinaus das Jugendprogramm, die Atelier Gespräche und die bildende Kunst. Unter dem Titel “Sprachspiele & Co” sollen Jugendliche von zehn bis 18 Jahren Projekte mit Musik und Sprache entwickeln, deren einziges Kriterium die Aufführbarkeit auf einer Bühne ist. Noch halte sich der Andrang von Jugendlichen allerdings in Grenzen, wie die Leiterin der Jugendschiene, Michaela Schwarzbauer, berichtete. Unter der Federführung des Salzburger Kunstvereins sollen die Galerie Fotohof, die Galerie 5020 und die Initiative Architektur acht bis zehn “permanente künstlerische Interventionen” rund um die Biennale Spielorte zu den Themen Alltagsästhetik, Mode und Habitus in der Jugendkultur entwickeln. In den Atelier Gesprächen werden die “Großen 4 der Salzburg Biennale” (Cerha, Gielen, Kessler und Schnebel) in Interview-Form präsentiert.
Die von neun Salzburger Kulturinstitutionen getragene Salzburg Biennale spielt auf neun verschiedenen Bühnen der Stadt. Aufgeführt werden die Arbeiten von 64 Komponisten, darunter sind acht Uraufführungen. Finanziert wird das aus dem Mozartjahr 2006 hervorgegangene Festival hauptsächlich von der Stadt und dem Altstadtverband (je 300.000 Euro) und dem Land (100.000 Euro).
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