Bei dem bislang größten Einsatz gegen Menschenhandel seien über 3.000 mutmaßliche Opfer gerettet worden, wie Interpol am Dienstag in Lyon bekanntgab.
Zunehmende Verknüpfung mit anderen Kriminalitätsformen
Die Organisation hob hervor, dass Menschenhandel und das Schleppen von Migranten zunehmend mit anderen Kriminalitätsformen verbunden sind. Oft verwenden die Täter dieselben kriminellen Netzwerke und Routen, was die Gewinne und die Macht organisierter Verbrechergruppen verstärkt. Laut Interpol werden die Opfer in vielen Fällen durch falsche Jobangebote angelockt und anschließend durch Einschüchterung und Missbrauch gefangen gehalten.
Im Rahmen des sechstägigen Einsatzes Anfang Oktober wurden zudem fast 19.000 Migranten ohne Papiere identifiziert. Zu den Opfern gehören unter anderem minderjährige Arbeitskräfte auf argentinischen Farmen, Migrantinnen, die in Diskotheken in Nordmazedonien tätig sind, Bettler im Irak sowie Haushaltshilfen im Nahen Osten.
Sektenführerinnen, Drogenbanden und Online-Betrug enttarnt
In Costa Rica wurde die Anführerin einer Sekte festgenommen, weil sie Kinder ausbeutete, Zwangsarbeit anordnete und körperliche sowie psychologische Gewalt anwendete. In Brasilien führten Ermittlungen gegen eine Drogenbande zu dem Ergebnis, dass deren Mitglieder ebenfalls Migranten in die USA schmuggelten. Während des Einsatzes wurden zudem Online-Betrugszentren aufgedeckt, die Opfer des Menschenhandels ausbeuteten.
Stock warnt vor organisiertem Verbrechen
Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock kritisierte, dass organisierte kriminelle Gruppen weiterhin Männer, Frauen und Kinder ausbeuteten, oft sogar mehrfach, um Profit zu erzielen. Er hob hervor, dass nur durch eine koordinierte Aktion diese Bedrohungen wirksam bekämpft werden könnten. Stock, dessen zweite und letzte Amtszeit nun zu Ende geht, wird beim derzeit in Glasgow stattfindenden Jahreskongress sein Amt an den Brasilianer Valdecy Urquizava übergeben.
(APA/AFP)
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