Taifun Ragasa fordert Tote in Taiwan und auf Philippinen

Bei den meisten Toten handelte es sich um ältere Einwohner des Dorfes Guangfu. Unter Tränen sagte eine Bewohnerin im Fernsehsender EBC News, dass ihre 87 Jahre alte Mutter keine Zeit mehr hatte, zu entkommen und im Haus gefangen war. "Ihr Körper ist immer noch zu Hause, begraben unter Schlamm", sagte sie. Mehr als 30 Menschen erlitten nach offiziellen Angaben Verletzungen. Derweil wächst die Sorge um 124 Menschen, die vermisst werden. Die Rettungsmaßnahmen laufen auf Hochtouren.
190.000 Menschen auf den Philippinen betroffen
Auf den Philippinen, wo der Monstersturm zuvor gewütet hatte, gab es mindestens sieben Tote, nach drei Vermissten wird noch gesucht. Dem Katastrophenschutz zufolge waren in dem Inselstaat mehr als 190.000 Menschen von "Ragasa" betroffen. Unterdessen zieht ein weiterer Sturm auf die Philippinen zu: "Bualoi" könnte dort am Donnerstag auf Land treffen, wie die staatliche Wetteragentur Pagasa mitteilte.
"Ragasa" war von Dienstag auf Mittwoch durch die Meeresstraße von Luzon an Taiwan und den Philippinen vorbeigezogen. Auf den Babuyan-Inseln im Norden der Philippinen traf er auf Land. Der Tropensturm brachte heftigen Regen sowie Sturmböen weit über Tempo 200. Hoher Wellengang führte an den Küsten zu Überschwemmungen.
Südchina erreicht
Der Taifun erreichte heute Südchina mit der zweithöchsten Taifun-Kategorie. In der bevölkerungsreichen Küstenprovinz Guangdong wurden seit gestern mehr als eine Million Menschen in Sicherheit gebracht, wie das Staatsfernsehen berichtete. In vielen Großstädten Guangdongs fiel der Unterricht an Schulen aus, die Behörden stoppten den öffentlichen Nahverkehr und Arbeitsmaßnahmen.
Auch im angrenzenden Hongkong stand das öffentliche Leben in weiten Teilen still. Die Behörden riefen die höchste Taifun-Warnstufe zehn aus. Am Flughafen - einem wichtigen internationalen Drehkreuz - fielen Hunderte Flüge aus. Reisende konnten zuvor bei vielen Airlines kostenlos umbuchen und wurden gebeten, sich an die Fluggesellschaften für Informationen zu ihrer Reise zu wenden.
In der Finanzmetropole erhielten die Behörden bis Mittag (Ortszeit) nach eigenen Angaben Dutzende Bericht von umgestürzten Bäumen. In Krankenhäusern wurden demnach mindestens 56 taifunbedingt verletzte Menschen behandelt. Seit Tagen hatten sich die Menschen in der chinesischen Sonderverwaltungsregion auf den Tropensturm vorbereitet. Sie verbarrikadierten Geschäftszeilen zum Schutz vor herumfliegenden Trümmerteilen.
"Ragasa" zieht weiter
Die Meteorologen rechnen damit, dass der Super-Taifun sich auf seiner erwarteten Route nach Westen abschwächt. In der Nacht auf Freitag (Ortszeit) dürfte "Ragasa" laut Vorhersagen dann den Norden Vietnams erreichen. Die dortigen Behörden rechneten mit möglichen Überschwemmungen in einigen Küstenprovinzen.
(APA/dpa)
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