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13. Regenbogenparade okkupiert die Wiener Ringstraße

Die Wiener Linien kündigen es mit Fahnen auf den Trams ebenso an wie die große bunte Flagge vor dem Rathaus: Die alljährliche Regenbogenparade steht vor der Tür.

Am 12. Juli startet die 13. Parade um 14.00 Uhr auf der Ringstraße ihre Demonstration für Toleranz gegenüber homosexuellen und transgender Lebenswelten. Dabei erwarte man 100.000 Teilnehmer, so Organisator Christian Högl am Mittwoch bei einer Pressekonferenz: “Wir sind zwar eine Minderheit, aber doch keine so kleine.”

Die Demonstration der LesBiSchwulen Gemeinschaft wird vom Stadtpark gegen die Einbahnregelung der Ringstraße ziehen. Dabei passiert man auch das Parlament, vor dem heuer erstmals zwei große Regenbogen-Flaggen gehisst werden. Die windstabilen Masten zahlt der SPÖ-Klub.

Und da die Parade über das einstige Gelände der EM-Fanzone zieht, hat man das heurige Motto ebenfalls fußballaffin gestaltet: “Raus aus dem Abseits.” Der Aufruf scheint zu wirken, zumal die Zahl der teilnehmenden Gruppen heuer um 20 Prozent in die Höhe geschnellt ist, so Högl. Dennoch suche man weiterhin händeringend nach Sponsoren, die sich bisher nicht auftreiben ließen. So müsse der Organisationsverein Hosi (Homosexuelle Initiative) derzeit Geld zuschießen, bedauerte er.

Teuer kommt vor allem der Abschluss der Veranstaltung, der heuer wieder auf dem Heldenplatz stattfindet, nachdem man im Vorjahr auf den Schwarzenbergplatz hatte ausweichen müssen. Zwischen 17.00 und 22.00 Uhr treten dort Gruppen wie die britischen Formationen “Right Said Fred” und Kosheen oder die Österreicher Zweitfrau und Friek auf.

Die Parade selbst steht aber deutlich im Zeichen des beginnenden Wahlkampfes. Er befürchte, dass das geplante Gesetz zu den eingetragenen Partnerschaften durch die Neuwahl bereits wieder Makulatur sei, so Högl. Dabei sei klar: “Lesben und Schwule sind wahlentscheidend.”

Auch SPÖ-Stadträtin Sandra Frauenberger strich den Demonstrationscharakter heraus: “Die Regenbogenparade ist eine politische Manifestation für unsere Forderungen.” Schließlich gebe es für Homosexuelle nach wie vor viele “Abseitsfallen” in der Gesellschaft. Sie hoffe, dass man nach den Neuwahlen nicht wieder bei Null beginnen müsse. “Mein allergrößtes Ziel ist, dass wir am 9.9.2009 die ersten Traumhochzeiten für Lesben und Schwule anbieten”, so Frauenberger, die auch für Standesämter zuständig ist.

Die Grünen werden mit einem Wagen unter dem Motto “Total Normal” vertreten sein .”Man muss doch endlich die Zeichen der Zeit erkennen”, appellierte die stellvertretende Bundessprecherin Maria Vassilakou an die ÖVP.

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