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12-jährige Jägerin mit dem Tod bedroht

Aryannas große Leidenschaft ist das Jagen
Aryannas große Leidenschaft ist das Jagen ©AP Photo/Matthias Rietschel
Die 12-jährige Aryanna aus Utah ist begeisterte Jägerin, doch dafür erntet sie reichlich Hass auf ihrer Facebookseite.

Aryanna Gourdin ist begeisterte Jägerin aus dem US-Bundesstaat Utah. Auf ihrer Facebookseite postet sie zahlreiche Fotos mit erlegten Hirschen, Rehen oder Rebhühnern. Pfeilschiessen scheint Aryannas Spezialität zu sein. Die Bilder werden spalten die Kommenarschreiber in zwei extreme Lager: “Du solltest einmal so gejagt werden, wie du es mit den armen Kreaturen machst”, “Du solltest getötet werden”, “Sie tut mehr für Tiere als ihr mit eurem Massentierhaltungsfleisch”, “Ihr wünscht diesem Kind den Tod, was ist los mit euch?”. Aryanna kümmert der Hass scheinbar wenig. “Danke für eure Unterstützung. All diese Antis haben meine Seite gefunden und ich bin jenen sehr dankbar, die mir helfen, mich ihnen entgegenzustellen.”

Öl ins Facebook-Feuer

Aryanna auf Safari in Afrika: die 12-Jährige posiert mit jeder Menge erlegter Wildtiere: einer Giraffe, einem Zebra, einem Gnu oder einer Antilope.

Das Niveau der Kommentare wird nicht besser: Von “Dich sollte man häuten” bis “Lass dich von den Hatern nicht einschüchtern” ist alles vertreten.

Um Aryannas Facebookseite kümmert sich scheinbar Mark Martineau, ein Freund der Familie und Inhaber eines Jagdladens. Die Kontroverse scheint bewußt angefeuert zu werden: Aryanna mit toten Tieren, Siegerpose und pinkfarbenem Bogen.

«Ich verspreche euch, ich werde nicht zögern»

Die Hass-Kommentare lässt Martineau nicht so stehen und packt selbst eine Drohung oben drauf: “All diese Todesdrohungen gegen ein Kind, weil es sich für das Jagen begeistert…Wenn ihr sie oder ihre Familie bedroht, müsst ihr erst an ihrem Vater und mir und Tausenden anderen vorbei. Ich verspreche euch, ich werde nicht zögern.”

Das mormonische Utah ist eine Republikaner-Hochburg: Kirche, Familie, Land zählen hier – und die Jagd. Selbst der Staat fördert die Jagd. Die Jagdbehörde hat vor einigen Jahren über 10.000 Fasane und Chukar-Hühner ausgewildert.”Die Jagd ist ein Teil unserer Tradition und unseres kulturellen Erbes. Wir wollen dabei mithelfen und dazu ermutigen, dies von Generation zu Generation weiterzugeben”, hieß es von offizieller Seite.

Wahrscheinlich ganz im Sinne von Aryannas Vater und Jagdladen-Besitzer Martineau: Immerhin zögern beide nicht, eine 12-Jährige zwischen die Fronten der Jagdbefürworter und Jagdgegner zu stellen.

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