117 Kilo Geldmünzen im Kofferraum

Von Seff Dünser / NEUE
Der Mann wurde im März verhaftet, weil er im Verdacht stand, mit den vielen Euromünzen Falschgeld von Deutschland nach Österreich eingeführt und beim Wechseln von alten Münzen im Geldzählautomaten eine Bregenzer Bank um 116,01 Euro betrogen zu haben.
Im Falschgeldprozess am Landesgericht Feldkirch wurde der von Christoph Eberle verteidigte Angeklagte nun freigesprochen. Das Urteil von Richterin Sabrina Tagwercher ist nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hatte Anklage wegen des Verbrechens der Weitergabe nachgemachten oder verfälschten Geldes und des Vergehens des gewerbsmäßigen Betrugs erhoben.
Angeklagter kauft Münzen in China
Die Strafrichterin ging davon aus, dass die Münzen echt und nicht verfälscht sind und tatsächlich aus dem Verschrotten von Autos, Waschmaschinen und Münzautomaten stammen, in denen die Münzen liegengeblieben waren. Allerdings vertrat die Richterin auch die Auffassung, dass die Münzen teilweise ihren Geldwert durch Beschädigungen beim Reinigungsprozess verloren haben. Strafrechtlich sei dieser Umstand freilich nicht relevant, sagt Verteidiger Eberle.
Der Angeklagte gab an, er reise zwei Mal im Monat nach China und kaufe dort um 30.000 Euro alte Münzen vor allem aus verschrotteten Waschmaschinen und Trockenautomaten. Danach lasse er sich in europäischen Banken Gutschriften für die „Schrottmünzen“ geben. Strafverfolger glauben, dass der Angeklagte Teil einer internationalen kriminellen Organisation ist, die unbrauchbar gemachte alte Münzen mit Gleitschleifanlagen wiederherzustellen versucht und damit Geschäfte macht.
Das Feldkircher Strafverfahren um „Schrottmünzen“ aus China sei angeblich der erste derartige Falschgeldprozess in Österreich, sagt Verteidiger Eberle. Der Freispruch sei daher wohl ein Präzedenzfall.
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