Das entschied das 1. US-Berufungsgericht am Donnerstag in Boston und bestätigte damit ein Urteil der Vorinstanz von 2007. Das US-Justizministerium wollte sich vor der Analyse der schriftlichen Urteilsbegründung nicht zu dem Fall äußern.
Joseph Salvati, Peter Limone, Henry Tameleo und Louis Greco waren zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden, weil sie 1965 den Ganoven Edward Deegan erschossen haben sollen. 2001 wurden sie rehabilitiert – aus Akten der US-Bundespolizei FBI ging hervor, dass ein wichtiger Zeuge der Anklage schlicht gelogen hatte, als er sie als Täter belastete. Mehr noch: Das FBI habe sogar gewusst, dass der Mann, ein Mafiosi namens Joseph “The Animal” Barboza, gelogen habe. Für Tameleo und Greco kam dies zu spät: Sie waren im Gefängnis gestorben. Salvati und Limone kamen nach 30 Jahren Haft frei.
Das Berufungsgericht folgte zwar nicht der Urteilsbegründung von Bezirksrichterin Nancy Gertner vor zwei Jahren, der amerikanische Staat habe in dem Fall eine “böswillige strafrechtliche Verfolgung” betrieben. Für das, was den unschuldigen Männern mit der jahrzehntelangen Haft angetan worden sei, seien 102 Millionen Dollar aber “nicht grob unverhältnismäßig”.
Dem FBI schrieb das Berufungsgericht ins Stammbuch, es habe in seinem “Krieg gegen das organisierte Verbrechen” auf einen “Kollateralschaden” ankommen lassen, damit Barboza und sein Freund Vincent Flemmi – der einer der Mörder Deegans war – weiter Informationen über die Cosa Nostra liefern konnten. “Dieser Fall veranschaulicht eine Situation, in der das Endergebnis nicht die Anwendung sehr unattraktiver Mittel durch die Behörden rechtfertigt”, hieß es.
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