100.000 Franken für ein Kilo Gold – und kein Ende des Booms in Sicht

Zum ersten Mal in der Geschichte wurde ein 1-Kilogramm-Goldbarren für über 99.000 Schweizer Franken gehandelt – und bei einzelnen Händlern sogar die 100.000-Franken-Grenze überschritten, wie 20min.ch berichtet.
Gold durchbricht historische Marke
Damit setzt sich die beeindruckende Rallye des Edelmetalls fort: Seit Jahresbeginn ist der Preis um mehr als 30 Prozent gestiegen, nachdem bereits das Vorjahr von starken Zuwächsen geprägt war.
Der Aufwärtstrend kommt nicht überraschend, sondern hat – wie so oft beim Gold – mit einem wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit zu tun.

"Gold ist der Fluchtpunkt bei Misstrauen"
"Gold profitiert aktuell gleich von mehreren Seiten", erklärt Matthias Geissbühler, Anlagechef bei Raiffeisen Schweiz, gegenüber 20min.ch. Zum einen sei das Edelmetall ein bewährter Krisenschutz, der in Zeiten geopolitischer Spannungen besonders gefragt ist. Vor allem die Sanktionen gegen Russland hätten viele Schwellenländer dazu bewogen, ihre US-Dollar-Reserven abzubauen und stattdessen Gold zu kaufen.
"Sie wollen sich unabhängiger vom US-Dollar-Zahlungssystem und potenziellen Sanktionen der USA machen", so Geissbühler. Besonders brisant: Sollte Donald Trump tatsächlich wieder ins Weiße Haus zurückkehren, dürfte sich dieser Trend laut dem Anlagechef sogar noch verstärken.
Misstrauen gegenüber der US-Notenbank
Ein weiterer Faktor für den Höhenflug: das wachsende Misstrauen gegenüber der Unabhängigkeit der US-Notenbank. Seit Stephen Miran, Trumps wichtigster Wirtschaftsberater, im Führungsgremium der Federal Reserve sitzt, wird offen über massive Zinssenkungen diskutiert.
"Kein Wunder, dass der Goldpreis geradezu durch die Decke schießt", kommentiert Geissbühler. Der Markt sende damit ein deutliches Signal: Vertrauensverlust in die US-Geldpolitik und in den Dollar.
Wie geht es weiter?
Nach der fulminanten Rallye erwartet der Schweizer Raiffeisen-Experte kurzfristig eine Konsolidierung – also eine Phase, in der sich der Preis auf hohem Niveau stabilisiert. Mittel- bis langfristig sieht er jedoch weiter Luft nach oben: "Wir erwarten innerhalb der nächsten zwölf Monate einen Anstieg auf 4000 US-Dollar pro Unze", was umgerechnet über 112.000 Franken pro Kilogramm bedeuten würde.
Einzige echte Gefahr für den Goldpreis laut Geissbühler: ein massiver Zinsanstieg oder ein deutlich stärkerer US-Dollar – beides aktuell jedoch unwahrscheinlich.
Auch Silber, Platin und Palladium ziehen mit
Gold ist nicht das einzige Edelmetall, das derzeit glänzt: Auch Silber hat seit Jahresbeginn rund 60 Prozent zugelegt. Platin verzeichnet ein Plus von 80 Prozent, Palladium liegt bei 42 Prozent. Der Anlagedruck in Richtung sicherer Häfen macht sich also auch in anderen Märkten bemerkbar.
(VOL.AT)
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