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„Frühförderung ist immens wichtig“

Die Logopädin Kathrin Küng arbeitet vorwiegend mit Kindern.
Die Logopädin Kathrin Küng arbeitet vorwiegend mit Kindern. ©Foto: str

Sie ist eine bescheidende Frau mit einem bescheidenen Praxisraum im Sozialzentrum in Schruns. Doch ihre Erfolge sind keineswegs bescheiden. Die Rede ist von Kathrin Küng, die seit 2008 als Logopädin in der Praxis des Physiotherapeuten Hannes Katzenmayer arbeitet. Doch was macht eine Logopädin denn überhaupt? „Als der Großteil meiner Patienten sind Kinder und dann habe ich noch so genannte Stimmpatienten. Das sind Leute, die nach einer Operation wieder ihre Stimme festigen und trainieren müssen, oder Leute, die sehr viel im Beruf sprechen müssen und deshalb Probleme haben. Für diese ist das Einteilen der Ressourcen sehr wichtig und auch der Umgang mit ihrer Stimme.
Sprechmuster
Denn die Stimme und die Stimmbänder sind sehr empfindlich und werden nicht durch erhöhten Gebrauch trainiert“, erklärt Küng. Als ehemalige Kindergärtnerin hat sie sich jedoch sehr stark auf Kinder spezialisiert. Diese werden vom Arzt überwiesen. „Mit kleineren Kindern versuche ich Sprache spielerisch zu erarbeiten und verknüpfe dies auch immer wieder mit Bewegung. Dabei ist die Elternberatung sehr wichtig, denn vor allem die Eltern müssen dabei mitmachen. Ein kleineres Kind kann sich nicht sofort auf eine neue Person einstellen, deshalb erkläre ich den Eltern Übungen oder worauf sie achten müssen. Nach einigen Wochen gibt es dann wieder einen Termin“, so die Logopädin über ihre Arbeit mit kleineren Patienten. Das Schöne an ihrem Beruf seien für die die Erfolge, die sich auch bereits nach kurzer Zeit einstellen könnten. „Kinderaugen strahlen, wenn plötzlich alles von selbst geht und beispielsweise der kleine s-Fehler gar nicht mehr da ist“, weiß Küng aus ihrer Erfahrung.
Erwartungsdruck
Manchmal sei die Arbeit aber auch schwierig, vor allem mit Eltern. „Es kommt vor, dass Eltern sehr viel Druck auf das Kind ausüben und da ist dann sehr viel Feingefühl gefragt, dies den Eltern zu erklären.“ Seit neuestem gibt es für so genannte „Late-talker-Kinder“, das sind Kinder, die sehr spät zu sprechen anfangen, das Heidelberger Elterntraining. „Das ist ein Elterntrainingsprogramm das mit maximal fünf Familien an sieben Abenden abgehalten wird. Dabei wird gelernt, wie man mit dem Kind reden soll und wie man mit ihm Bilderbücher anschaut, um das Kind in seiner Sprachentwicklung zu unterstützen“, erzählt die engagierte Logopädin. Es sei ein reines Präventionsprogramm und sie habe dies bereits einmal durchgeführt und sehr gute Erfolge damit erzielt. Auch heute Donnerstag, 20. Oktober wird das Programm um 20 Uhr in der Spielothek nochmals kurz vorgestellt. Unter dem Titel „Wie Bücher die Sprachentwicklung unterstützen können“, erklärt Küng das richtige „Bilderbuchanschauen mit Kindern. Interessenten für dieses Programm können sich auch in ihrer Praxis melden.

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