AA

„förstergässler“ hinterlässt kräftigen Abgang

In den Rebstöcken (von links): Michele d’Alsazia, Charly Lang, Manfred Leipold.
In den Rebstöcken (von links): Michele d’Alsazia, Charly Lang, Manfred Leipold. ©ÖAAB Höchst
Höchst. (hapf) Wussten Sie, dass die Rheindeltagemeinde Höchst eine Weinbaugemeinde ist? Nein? Dann sei Ihnen gesagt: Im Sanddorf wird seit 1996 tatsächlich Wein angebaut. Die Interessensgemeinschaft „Förstergässler“ hegt und pflegt rund 1.500 Rebstöcke.
Weinbau in Höchst

Die veredeln die Höchster Önologen jährlich zu etwa 1.100 Liter ihres „förstergässlers“.

Michele d’Alsazia  gehört zu den Initiatoren und Gründungsmitgliedern der Interessengemeinschaft „Förstergässler“. Dem sympathischen Italiener, der hauptberuflich in einer Schweizer Weinkellerei arbeitet, liegt die Winzerei im Blut. Er als Fachmann ist auch der technische Leiter der kleinen Höchster Winzergemeinschaft, die heute bereits 18 Mitglieder aus dem gesamten Rheindelta vereint. Peter Schallert, Obmann der „Förstergässler“, weiß zu berichten, dass 1998 die ersten 150 Liter des Höchster Rebensaftes „geerntet“ wurden. Mittlerweile liegt der Jahresertrag bei rund 1.110 Liter. Dabei bekommt jedes Mitglied der Interessensgemeinschaft jenen Anteil an Flaschenweinen, die der von ihm abgegebenen Traubenmenge entsprechen.

Regent-Traube

Angebaut wird in Höchst die Regent-Traube. Sie ist eine Kreuzung aus der weißen Sorte Diana (Silvaner/Müller-Thurgau) und der roten Sorte Chambourcin. Die Höchster entschieden sich für die Regent, weil sie ein gutes Resistenzverhalten gegenüber Pilzkrankheiten aufweist. Ein bisschen aber auch, weil sie nach dem berühmten 140,5 Karat-Diamanten aus Indien benannt wurde, den Ludwig XV. auf seiner Krone, später Marie-Antoinette als Schmuckstück und Napoleon als Degenknauf trugen. Die Regent liefert gehaltvolle, samtig weiche Weine mit einer tiefen Rubinrotfärbung. Geschmacklich reicht er am ehesten an südländische Weine heran. Das Bukett erinnert an Kirsche und Brombeere, beinhaltet manchmal auch eine Cassisnote und er hinterlässt als bestes Qualitätsmerkmal einen lang anhaltenden, kräftigen Abgang.

Über den Höchster Tropfen und seine Entstehung informierte sich der ÖAAB-Höchst unter seinem Obmann Manfred Leipold. Weinbaufachmann Michele d’Alsazia führte die „Weinnasen“ in die Geheimnisse der Winzerkunst ein und animierte sie, beim einmaischen des neuen Jahrgans zu helfen. Leipold: „Er war faszinierend zu sehen, wie aus Höchst eine Weinbaugemeinde geworden ist und mit welch hoher Fachkenntnis die Förstergässler hier am Werk sind. Wir haben ihr Angebot gerne angenommen, im Mai kommenden Jahres bei der Weinabfüllung und Verkostung wieder dabei zu sein.“ Na dann, ein Prosit auf den kommenden jungen „förstergässler“!

  • VOL.AT
  • Höchst
  • „förstergässler“ hinterlässt kräftigen Abgang