Nach Lawinenunglück: „Es ist ein großer Schock für uns alle“

Die Lawine kam schnell und überraschte die Tourengeher. 13 wurden verschüttet. Ein 41 Jahre alter Mann erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen. „Es ist ein großer Schock für uns alle.“ Dem Egger Gerhard Riezler ist die Betroffenheit deutlich anzumerken. Er war Teil der 14-köpfigen Gruppe, welche am Freitagvormittag in den Berner Alpen von den Schneemassen erfasst worden ist. „Die Gruppe bestand zur Gänze aus sehr erfahrenen Teilnehmern. Keiner hat damit gerechnet, dass auf dieser Tour und bei dem guten Wetter etwas passieren könnte.“

Von Schneemassen erfasst

Die Tour wurde vom Alpenverein Egg organisiert. Drei Bergführer und elf Tourengeher im Alter zwischen 29 und 60 Jahren reisten am Donnerstag  in die Schweiz. Am Freitagmorgen brach die Gruppe in Richtung Grünhornlücke, welche sich in der Nähe des berühmten Aletschgletschers befindet, auf. Nach Angaben der Kantonspolizei Wallis herrschte zu dieser Zeit im Gebiet Lawinenwarnstufe drei. Gegen 8.10 Uhr kam es zu dem tragischen Unglück. „Plötzlich schrie ein Vordermann ‚Achtung Lawine‘. Erst kam nur ein kleiner Teil. Wir haben dann noch versucht wegzufahren. Aber vergeblich“, erinnert sich Riezler. Kurz darauf sei die Gruppe von weiteren Schneemassen erfasst und rund 50 Meter weit mitgerissen worden. Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte die Abrisskante des Schneebrettes (siehe Bild), das von einem Seitenhang abging, rund 100 Meter breit gewesen sein:

13 Tourengeher wurden verschüttet. Manche konnten sich selbst befreien und sich an der Kameradenbergung beteiligen. Da es in der hochalpinen Gegend keinen Handyempfang gibt, sei ein Mitglied der Gruppe zur Hütte abgefahren, um die Einsatzkräfte zu verständigen. Ein 41 Jahre alter Teilnehmer war ganz verschüttet worden. Er erlag in der Nacht auf Samstag seinen Verletzungen.

Gut ausgerüstet

Laut Alpenverein war die Tour gut organisiert und die Teilnehmer alle sehr gut ausgerüstet gewesen.

Wie die Kantonspolizei Wallis auf VN-Anfrage mitteilte, waren am vergangenen Wochenende im Bereich der Berner Alpen drei Lawinenopfer zu beklagen.