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„Dunkelhäutige haben es schwerer“

Kaum zu erkennen: Marika Pfanner beim Fotoshooting für den Life Ball. Das Thema ist 1001 Nacht.
Kaum zu erkennen: Marika Pfanner beim Fotoshooting für den Life Ball. Das Thema ist 1001 Nacht.
Schwarzach - Als eines der Gesichter des Life Ball 2013 ist Marika Pfanner aus Kennelbach ihrem Traum Topmodel zu werden ein großes Stück näher gekommen. W&W hat die hübsche Schwester des Skateprofis Chris Pfanner getroffen, deren Foto derzeit auf der Straßenbahn quer durch Wien fährt.

Ein dunkler Teint, strahlende Augen, krauses Haar und eine makellose Figur: Marika hat als Model den gewissen exotischen Touch. Trotzdem war auch ihr Weg ins Modelbusiness steinig, wie die 19-Jährige verrät: „Ich habe bereits mit 17 Jahren einen Vertrag bei der T.E.A.M-Agentur bekommen und kleine Jobs wie auf der Frühjahrsmesse gemacht. Nach Abschluss der HTL Dornbirn bin ich nach Wien und habe mich bei dutzenden Agenturen vorgestellt. Als Dunkelhäutige hat man es in Österreich schwerer, da die Verantwortlichen doch mehr auf das traditionelle Blond, blaue Augen und helle Haut stehen.“

©Die 19-Jährige im W&W-Interview.

Marika hatte keinen Plan B, falls die Modelkarriere nicht funktionierten sollte, lief weiter von Agentur zu Agentur und versuchte mit gutem Aussehen und Sympathie einen begehrten Modelvertrag zu ergattern. Sie schaffte es bei der Mother Agency, die ihr auch gleich das Casting für den Life Ball 2013 organisierte. „Hart im Modelbuisness ist, dass es zahlreiche hübsche Menschen gibt und man versuchen muss herauszustechen. Beim Life Ball-Casting war ich eine von hunderten Models und machte mir wenig Hoffnungen, einen Job zu bekommen.“

Life Ball-Fotoshooting

Einige Wochen später erhielt Marika einen Anruf: „Ich bekam eine Zusage und konnte es gar nicht glauben.“ Das Fotoshooting in Wien dauerte ganze vier Tage und war extrem aufwändig. Neben Marika sind auch GNTM-Gewinnerin Sara Nuru und Travestiekünstler Conchita Wurst Werbegesichter für den Life Ball. „Diese Tage waren hart, ich musste eine extrem enge Coursage tragen, saß mehrere Stunden in der Maske und hatte einen Kronleuchter auf dem Kopf, der gefühlte zehn Kilo wog. Alles war enorm professionell, die Fotos sind genial geworden und mit den anderen Models hatte ich Spaß.“ Marikas Eltern erkannten ihre Tochter auf den Bildern kaum: „Meine Mama war den Tränen nahe und mein Dad freute sich ebenfalls. Die beiden sind sehr stolz auf mich und stehen bei allem, was ich mache, hinter mir. Sie haben bei meinem Bruder Chris gesehen, wie weit man es mit dem eigenen Willen bringen kann, denn er gehört zu den besten Skateboardern weltweit!“

Marikas Straßenbahn

„Ich war erst vor kurzem wieder in Wien und habe eine Straßenbahn gesehen, auf der mein Foto riesig drauf ist. Dass das Ganze so groß sein würde, hätte ich nicht gedacht – ich bin richtig stolz.“

©Marikas Bild auf der Wiener Straßenbahn.

Beim Event am 25. Mai wird Marika natürlich vertreten sein: „Entweder ich laufe bei der Modeschau mit oder werde unter den Gästen sein. Ich finde die Veranstaltung super, denn es steckt ein ernstes Thema dahinter. Es werden zahlreiche Hilfsprojekte in vielen Ländern unterstützt. Mit dem Thema AIDS habe ich mich erst seit dem Life Ball-Auftrag beschäftigt. Die Aufklärung bei uns im Ländle ist viel zu gering und ich denke, viele Jugendlichen wissen kaum über die Übertragungsmöglichkeiten Bescheid.“  

Modelalltag geht weiter

Für Marika ist der Life Ball ein weiterer Schritt nach vorne: „Ich werde jetzt auch bald nach England gehen, um dort bei einer Agentur zu unterschrieben. Nächstes Jahr versuche ich mein Glück in den USA. Wer zielstrebig, ehrgeizig ist und natürlich etwas Besonderes hat, kann es in diesem Job zu etwas bringen. Dass es leicht ist, sollte niemand erwarten. Modeln ist ein harter Beruf. Doch mit einem gesunden Willen kann man viel erreichen“, gibt sich die 19-Jährige kämpferisch.

Zur Person

Name: Marika Pfanner
Alter: 19
Wohnort: Kennelbach
Ausbildung: HTL Dornbirn (Bekleidungstechnik)

„Bin wahnsinnig stolz auf Marika!“

©Chris und Marika Pfanner.

Chris Pfanner, Profiskateboarder: „Kaum zu glauben, dass meine süße Schwester so schnell zu einer sehr hübschen Dame herangewachsen ist! Ich bin erstaunt über die tollen Fotos von Laufstegauftritten und Fotoshoots und freue mich immer über die Anrufe aus den verschiedenen Modemetropolen! Ich bin wahnsinnig stolz auf Marika und wünsche ihr alles Gute für ihre Zukunft!“

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