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"Die Saison war einfach cool"

Marcel Mathis hat sich im Riesentorlauf-Weltcup etabliert. Mit Slalom und Super-G warten neue Herausforderungen.
Marcel Mathis hat sich im Riesentorlauf-Weltcup etabliert. Mit Slalom und Super-G warten neue Herausforderungen. ©VOL.AT/Steurer
Zweimal auf dem Podest, 166 Weltcuppunkte gesammelt. Womit Riesentorläufer Marcel Mathis vor der Saison nicht gerechnet hatte.

Wenn du die Saison Revue passieren lässt: Hast du zu Beginn gedacht, dass du am Ende im Riesentorlauf in den Top 15 der Welt stehen könntest?

Mathis: Natürlich nicht. Wir haben immer gesagt: Zuerst kommen Einsätze im Europacup. Und wenn ich im Weltcup das eine oder andere Mal unter die Top 30 fahren könnte, wäre es toll. Rückblickend gesehen: Die Saison war einfach cool.

Nach dem dritten Platz im Riesentorlauf beim Weltcup in Bansko konntest du das Resultat gleich mit den Rängen sieben und drei in Crans Montana und Schladming bestätigen. Welcher der Läufe war denn für dich der beste?

Mathis: Der beste war sicher der zweite Durchgang in Schladming. Der wichtigste aber jener in Bansko. Ich hatte vorher in Adelboden und Alta Badia schon gute erste Läufe, aber dann ist jeweils der zweite daneben gegangen.

Wann hast du das erste Mal gemerkt, dass du mit den Besten im ÖSV-Team mithalten kannst?

Mathis: Das ist schwer zu sagen. Denn Training und Rennen sind ein großer Unterschied. Ich war im letzten Jahr schon schnell, heuer im Sommertraining bin ich aber viel konstanter geworden. Ich habe immer zuerst darauf geschaut, wo ich mich verbessern kann.

Hat der erste Sieg im Europacup in Norwegen zu Beginn der Saison beflügelt?

Mathis: Im bin im Vorjahr auch schon gute Rennen gefahren, habe aber zu viele Fehler gemacht. Der Sieg hat sicher das Selbstvertrauen gestärkt.

Beim K.-o.-Riesentorlauf in Italien vor Weihnachten, einem Einladungsrennen, schaute Platz fünf heraus.

Mathis: Der Platz hat keine Rolle gespielt. Da war es für mich vor allem wichtig, dabei gewesen zu sein. Ted Ligety hat gewonnen, ich habe aber gesehen, dass ich bei den Guten mitfahren kann.

Wie wichtig war der Sieg mit dem ÖSV-Team im Nationencup in Schladming?

Mathis: Das war eine ganz neue Erfahrung. Normalerweise kommt man allein im Ziel an, im Teambewerb warten noch drei andere auf dich, feiern mit dir, das ist schon speziell. Und natürlich war es auch wichtig, für Österreich zu gewinnen.

Fast 300 Gratulationen gab es nach dem dritten Platz in Schlad­ming auf deiner Facebook-Seite – damit übertriffst du vom Interesse her auch deinen Firmpaten Christian Klien.

Mathis: Das weiß ich jetzt nicht. Aber es waren unglaublich viele, die mir gratuliert haben. Ich würde gerne jedem zurück schreiben. Leider ist es nicht möglich, mich bei allen persönlich zu bedanken.

Du hast fast zwei Jahre wegen Verletzungen pausiert. Wie schwierig war denn die Zeit ohne Skifahren, wie schwierig die Rückkehr?

Mathis: Nach der zweiten Verletzung hatte ich zuerst Zweifel. Aber Skifahren ist für mich das Größte – und dann war eigentlich schnell klar, dass ich es wieder versuchen werde. Verletzungen gehören zum Sport, da muss man durch. Zu dieser Zeit bin ich ins Sportgymnasium nach Dornbirn gewechselt – dass ich dort aufgenommen wurde, dafür werde ich ewig dankbar sein. Und auch der Skifirma Head, die mir den Skiwechsel beim Neustart ermöglicht hat.

Du hast erstmals auch Preisgeld verdient, ist es schon verplant?

Mathis: Nein, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.

Was sagst du zum neuen Weltcupsieger Marcel Hirscher?

Mathis: Es ist unglaublich, was Marcel in dieser Saison geleistet hat. Da muss man den Hut ziehen und sagen: Das war saugut.

Auf welche Disziplinen legst du als nächstes Augenmerk – eher Slalom oder Super-G?

Mathis: Ich werde versuchen, neben dem Riesentorlauf auch die anderen Disziplinen aufzubauen.

Das nächste große Ziel ist die Matura. Gibt es nach so einer langen Skisaison schulischen Nachholbedarf?

Mathis: Ja, Nachholbedarf ist schon da. Das ist aber eigentlich jedes Jahr so. Ich muss mich dann jetzt voll reinhängen. So wie es im Skifahren ist, ist es halt auch in der Schule.

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