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„Good Bye, Lenin“ großer Sieger

„Good Bye, Lenin!" hat bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises am Samstagabend in der Berliner Arena mit sechs Auszeichnungen triumphiert.

Mit der Erfolgskomödie über eine Familie, die der kranken Mutter den Untergang der DDR zu verheimlichen versucht, wurde erstmals eine deutsche Produktion mit dem als bester europäischer Film ausgezeichnet.

Damit setzte sich der Kassenschlager der deutschen Kinos gegen die nominierten Mitbewerber „Dogville”, „Swimming Pool”, „In this world”, „My life without me” von Isabel Coixet und „Dirty pretty things” durch. „Good Bye, Lenin!” war mit fünf Nominierungen als großer Favorit in das Rennen gegangen. In den Kategorien bester Regisseur und beste Schauspielerin klappte es nicht.

Insgesamt gingen drei Hauptpreise und drei Publikumspreise an „Good Bye, Lenin!” Hauptdarsteller Daniel Brühl erhielt den Preis als Europäischer Schauspieler 2003 und Bernd Lichtenberg den Europäischen Drehbuchpreis 2003. Kinobesucher in Europa vergaben ihre Publikumspreise an Regisseur Wolfgang Becker und die Hauptdarsteller Daniel Brühl und Katrin Saß.

Der Europäische Filmpreis für den besten Regisseur ging an Lars von Trier für „Dogville”. Europäische Schauspielerin 2003 wurde Charlotte Rampling für ihre Rolle in „Swimming Pool”. Höhepunkt des Abends war die Ehrung des französischen Meisterregisseurs Claude Chabrol für sein Lebenswerk.

Den Europäischen Kamerapreis 2003 erhielt Anthony Dod Mantle für “28 Days Later” und „Dogville”. Für den besten europäischen Beitrag zum Weltkino wurde der langjährige Kameramann Woody Allens, der Italiener Carlo di Palma, ausgezeichnet. Nach Italien ging auch der Preis der Kritik der Europäischen Filmakademie, Prix Fipresci:

„Buongiorno, Notte” von Marco Bellocchio. Den Prix Fassbinder für die Entdeckung des Jahres vergab die Akademie an den russischen Film „Vozvraschenie” (Die Rückkehr”) von Andrej Zwyagintsew.

Als besten Dokumentarfilm ehrte die Akademie die französische Produktion „S21, La Machine De Mort Khmere Rouge” (Die Todesmaschine der Roten Khmer) von Rithy Panh mit dem Prix Arte. Als bester Kurzfilm wurde der slowenische Beitrag “(A) Torzzija” von Stefan Arsenijevic mit dem Prix UIP ausgezeichnet. Der Prix Screen International für den besten nicht-europäischen Film ging nach Kanada für „Les Invasions Barbares” von Denys Arcand.

Auf „Good Bye, Lenin!” ist in diesem Jahr bereits ein wahrer Preisregen niedergegangen. Krönung könnte am 27. Jänner 2004 eine Oscar-Nominierung als bester ausländischer Film sein. Wenn die Amerikaner sich ihn ins Oscar-Rennen schicken, könnte bei der Verleihung am 29. Februar 2004 in Los Angeles zum zweiten Mal in Folge ein deutscher Film den Oscar erringen. In diesem Jahr hatte ihn „Nirgendwo in Afrika” von Regisseurin Caroline Link gewonnen.

Der Europäische Filmpreis wird seit 1988 verliehen. 2002 wurde in Rom „Sprich mit ihr” von Pedro Almodovar zum besten europäischen Film gekürt, 2001 war es „Die fabelhafte Welt der Amelie” von Jean-Pierre Jeunet und 2000 „Dancer in the dark” von Lars von Trier. Die Galaveranstaltung mit 1000 Ehrengästen, darunter viel Prominenz wie die französische Actrice Jeanne Moreau, wurde von dem Schauspieler Heino Ferch moderiert. Der Europäische Filmpreis 2004 wird in Barcelona verliehen.

Link zum Thema:
www.europeanfilmacademy.org

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