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„Bewegliches“ Wohnen

Architekt Angelo Roventa vor seiner mobilen Wohnzimmerwand
Architekt Angelo Roventa vor seiner mobilen Wohnzimmerwand
Mobile Wohnraumgestaltung mit Komfort muss nicht unbedingt teuer sein.

„Wohnen in leistbarem Luxus“ ist die Devise von Angelo Roventa. Der in Vorarlberg lebende Architekt mit italienischen Wurzeln stößt mit seinen Ideen teils unkonventionelle Tore auf. Ob Häuser aus Industriecontainern mit exklusivem Wohnkomfort oder die „bewegliche Wohnmaschine“ mit multifunktionalen Raumzellen. Praktisch umgesetzt als Prototyp haben Roventas Wohnidee der Bludescher Möbelbauer- und Tischlereibetrieb Pfefferkorn und die Hohenemser Tischlerei Plattner. Auf unsichtbaren Rollen laufen die Raumelemente und werden mit leicht bedienbaren großen Kurbeln oder per Fernbedienung verschoben. Wie eine Theaterbühne lassen sich Räume in kürzester Zeit umgruppieren. Fixpositionen haben aus Anschlussgründen für Wasser und Abwasser lediglich die Nasszellen mit getrenntem Tages-WC, Bad, Dusche und Küche. Dazwischen bewegt man die vier Möbelelemente mit ihren unterschiedlichen Funktionen und großen Stauräumen. Der Abstand der Endpunkte ist so berechnet, dass die „all in use“-Stellung mit je einem Meter Zwischenraum Barrierefreiheit garantiert. Die Bereiche werden im Verlauf des Tages entsprechend der Nutzung verändert.

Jeder Winkel genutzt

Was das eine Zimmer nicht braucht, wird dem belebten zugeschlagen. Wird groß aufgekocht, ist die Küche maximiert. Wohn- und Arbeitsbereich sind im ausgefahrenen Zustand fast so groß wie das ganze Apartment. Der Hocker läuft auf Rädern mit, das Sofa ist in der Regalwand integriert. Das Himmelbett ist im doppelten Kastenelement integriert. Bei geschickter Stellung ist es von zwei Seiten zugänglich. Für Stauraum wird jeder Winkel genutzt, so ist immer aufgeräumt. Am Boden sollte dennoch nichts herumliegen. In Expandervariante verwandelt sich das Bad zur Wellnessoase oder zum Fitness-Studio. Nur die Toilette ist praktischerweise durch die Fronttüre jederzeit benutzbar. Zweifellos erfordert diese Art des Wohnens Disziplin, um das System optimal zu nützen. Ob es mit Kleinkindern funktioniert müsste ausprobiert werden. „Eher die elastische Wohnung für Erwachsene“, sieht Roventa sein Projekt. Jedenfalls wird der Prototyp im Rahmen einer Wanderausstellung Interessierten vorgestellt. Mit rund 45.000 Euro für eine komplette Wohnungseinrichtung wird das Projekt auch für „schmale“ Geldtaschen interessant.

Quelle: amp

Bludesch

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