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„Auf Karriere im Landtag verzichtet“

Die Dornbirner SPÖ konnte bei den letzten Gemeinderatswahlen 2000 im Gegensatz zum Landestrend kräftig zulegen. Rund 4.500 Wählerinnen und Wähler entschieden sich für Rot und verhalfen den Sozialdemokraten zur Rückeroberung des zweiten Sitzes in der Stadtregierung.

Für das rote Führungsduo Mag. Gebhard Greber und Dr. Gabi Sprickler-Falschlunger Grund zur Hoffnung, dass es in einem Jahr bei den nächsten Wahlen ebenso gut läuft. Greber glaubt zu wissen, wie man bei den Leuten ankommt: „Ich suche ständig den Kontakt zur Bevölkerung, inzwischen fühle ich mich schon fast als Ombudsmann.“

Verzicht

Offensichtlich ist die Landes-SPÖ von den Qualitäten der Dornbirner Genossinnen und Genossen überzeugt. Greber und seine Stadtratskollegin Sprickler-Falschlunger wurden fast gedrängt, für den Landtag zu kandidieren. Umsonst. „Ich habe auf eine Karriere in Bregenz verzichtet, weil ich glaube, dass ich in Dornbirn besser gestalten kann“, erklärt Greber seinen Verzicht auf Höheres. Er wird im April 2005 als Bürgermeisterkandidat ins Rennen gehen. Dass er Wolfgang Rümmele vom Thron stoßen kann, glaubt er allerdings nicht: „Da müssten auch die Blauen und Grünen kräftig auf Kosten der ÖVP zulegen.“ Was er derzeit aber eher bezweifelt.

Eine Änderung in seiner eigenen Mannschaft nach den nächsten Wahlen schließt Greber nicht aus. Vor allem will er die Jugend verstärkt mit einbeziehen und in die Stadtvertretung bringen.

Hochbrisante Themen, die im Wahlkampf eine Rolle spielen könnten, gibt es in Dornbirn derzeit nicht. Mit dem Baubeschluss für die Hallenbad-Erweiterung hat Rümmele der Opposition einigen Wind aus den Segeln genommen. Dafür will Greber beim Krankenhaus keinen Kompromiss eingehen. Seine Partei werde sich mit Händen und Füßen gegen die in der Spitalsstudie vorgeschlagene Auflassung wichtiger Abteilungen, allen voran die Orthopädie und Unfallchirurgie, wehren. „Es gibt überhaupt keinen Grund, das Angebot in irgendeiner Weise zu reduzieren.“

Faire Zusammenarbeit

Obwohl auch im Dornbirner Stadtparlament manchmal die Wogen hoch gehen, spricht Greber von einer fairen Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen. So sind sich Schwarz und Rot in der Wirtschaftspolitik einig, vor allem was die Höhe der Investitionen anbelangt. Dieses Jahr pumpt die Stadt täglich 142.000 Euro in die Wirtschaft, vor allem in die Baubranche. Beispiele sind das Hallenbad oder der Kanalbau.

Direkte Auswirkungen der Investitionen auf den Arbeitsmarkt sind aber noch nicht zu erkennen. Die Zahl der Arbeitslosen in Dornbirn hat mit 1200 Personen einen neuen Höchststand erreicht. „Die Stadt müsste mehr Lehrlinge aufnehmen und auch die Jugendwerkstätten ausbauen“, schlägt Greber vor.

 

SP-Wahlergebnisse 2000

4.312 Stimmen oder 19 Prozent

Ein Plus von 3,7 Prozent

SP-Stadträte: Mag. Gebhard Greber, Dr. Gabi Sprickler-Falschlunger

Sitze im Stadtparlament: 7

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