2008 erhielt Zumthor den direkten Auftrag zum Entwurf eines Hauses für den Werkraum Bregenzerwald. Peter Zumthor ist nicht nur ein international bekannter, sondern auch ein dem Handwerk verbundener Architekt. Die Handwerker aus dem Bregenzerwald lernte er beim Bau des Kunsthauses Bregenz (1990–1997) kennen. Seither arbeitet er eng mit Betrieben der Talschaft zusammen. Im Werkraum sind 80 Meisterbetriebe aus dem Bregenzerwald zusammen geschlossen. Die Mitglieder sind klassische Handwerksbetriebe, mittelständische, in der Regel familiengeführte Unternehmen, manche mit einer reichen Tradition.
Zumthors Perfektionismus
Dass es in der Region Bregenzerwald eine große Dichte an traditioneller und moderner Architektur gibt, ist kein Geheimnis. Auch nicht, dass dahinter viel Wissen und Können steckt, das über Jahrhunderte gesammelt wurde. Vor fünf Jahren fasste man dann den Beschluss, das Haus für die Handwerker zu bauen. Drei komplett verschiedene Entwürfe hat es gebraucht, damit alle zufrieden waren. Und auch wenn der Perfektionismus Zumthors nicht immer auf Verständnis stieß, am Ende ist eine ausgezeichnete Visitenkarte entstanden. Die auch bezüglich Finanzierung kein leichter Brocken war. 3,7 Millionen kostete das Werkraum Haus. Eine Million kam aus einer EU-Förderung, 600.000 von der Gemeinde Andelsbuch, 400.000 von den Mitgliedsbetrieben, 250.000 von der Region Bregenzerwald. Dazu gibt es eine Reihe an Haupt- und Säulensponsoren. Dennoch wurde das Ziel, ausfinanziert eröffnen zu können, nicht erreicht. 500.000 Euro sind noch offen. Deshalb suche man noch Sponsoren und überlege, einen Freundeverein ins Leben zu rufen. Am Ende werden aber 200.000 bis 300.000 Euro über ein Darlehen finanziert werden müssen, wie Kaufmann betont.
Am heutigen Samstag ist der Werkraum noch als leere Fläche zu besichtigen. Am 23. Juli startet die erste Ausstellung, in der sich die Mitglieder des Werkraum Bregenzerwald vorstellen. Das gesamte Programm ist unter www.werkraum.at abrufbar.
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