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Weniger Unternehmen gingen pleite

Ein Anstieg bei gefährdeten Arbeitsplätzen und den Passiva sei zu registrieren.
Ein Anstieg bei gefährdeten Arbeitsplätzen und den Passiva sei zu registrieren. ©APA
Wien, Schwarzach - Die Zahl der Firmeninsolvenzen ging in Vorarlberg zurück, dafür gab es mehr Privatpleiten. Eine Trendumkehr ist zu befürchten.
Vorarlbergs Insolvenzen 2013

In Vorarlberg gab es im ersten Halbjahr diesen Jahres weniger Firmeninsolvenzen als im Jahr zuvor. Nach 118 im 1. Halbjahr 2012 waren es heuer bislang 66, so die Hochrechnung des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV). Damit stellt Vorarlberg mit einem Minus von 44,07 Prozent den höchsten Rückgang.

In ganz Österreich gab es heuer 2905 Firmeninsolvenzen. Auch hier gab es im Vorjahresvergleich zwar einen Insolvenz-Rückgang, “mit Schrecken ist aber ein Anstieg bei gefährdeten Arbeitsplätzen und den Passiva zu registrieren”, so der AKV. Für das zweite Halbjahr gibt es “schlimme Befürchtungen”. Bei den Privatinsolvenzen ist im Unterschied zu Firmeninsolvenz in fast allen Bereichen ein Rückgang feststellbar. Auswirkungen der negativen wirtschaftlichen Entwicklung – Wirtschaftsforscher haben die Wachstumsprognosen heuer nach unten revidiert – seien bis vor kurzem am Insolvenzsektor noch “nicht merklich spürbar” gewesen. Aber: “Mit den beiden Insolvenzen Alpine Bau GmbH und MPS Personal Service GmbH ist eine Trendumkehr zu befürchten”, alarmiert der Gläubigerschutzverband.

Tausende Jobs gefährdet

“In den ersten fünf Monaten heuer gab es eine Entspannung, der Juni zeichnete dann ein ganz anderes Bild”, so AKV-Experte Franz Blantz. Vermehrt würden im Vergleich zum Vorjahr mittlere und größere Betriebe in Schwierigkeit geraten. Der Fachmann erklärte, dass die Bau-Branche heuer im ersten Halbjahr mit 537 Pleiten den Handel mit 532 Insolvenzen “wieder zurücküberholt”. Die drittmeisten Insolvenzen sind in der Gastronomie (372) zu verzeichnen.

Durch die Insolvenzen im ersten Halbjahr sind bisher 16.658 Jobs gefährdet – fast so viele wie im Gesamtjahr 2012 mit 19.686 gefährdeten Jobs. Auch hier hat die Alpine Bau den größten Anteil an gefährdeten Arbeitsplätzen zugeliefert.

Folgeinsolvenzen befürchtet

Man könne davon ausgehen, dass der Bau erster bleibt – “aufgrund der zu befürchtenden Folgeninsolvenzen bei der Alpine Bau”. Bei diesen beiden Groß-Insolvenzen hoffe man noch darauf, “so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten zu können – während dieses Vorhaben bei der drittplatzierten Niedermeyer GmbH scheiterte und 787 Arbeitnehmer ihre Beschäftigung verloren haben”.

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