Warum gibt es so viele deutsche Hütten in Vorarlberg?

“Freiburger Hütte”, “Lindauer Hütte”, “Mannheimer Hütte” & Co.: So mancher Wanderer oder Bergtourengehen dürfte sich schon einmal über die Namen der Vorarlberger Bergbehausungen gewundert haben. Tatsächlich handelt es sich dabei nicht um Touristenfallen für unsere nördlichen Nachbarn, wie Rainer Schlattinger vom Österreichischen Alpenverein erklärt. Vielmehr kommen die meisten dieser Bezeichnungen noch aus einer Zeit, in der Österreichischer und Deutscher Alpenverein ein- und dieselbe Organisation waren.

Bis 1945 ein Verein

Tatsächlich fusionierten die beiden Vereine im Jahr 1873 und bildeten bis 1938 den Deutschen und Österreichischen Alpenverein. Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland 1938 wurde daraus der Deutsche Alpenverein. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Verein wieder aufgespalten. Die guten Beziehungen blieben aufrecht, und so garantieren bilaterale Abkommen weiterhin das Bestehen der “deutschen” Hütten auf österreichischem Boden. Interessant: Von den 38 Hütten in Vorarlberg, die die Homepage des Österreichischen Alpenvereins aufführt, sind gleich 21 im Besitz des DAV.

Ursprünglich Forschungsstützpunkte

Ursprünglich dienten die Hütten den akademischen Alpinisten des 19. Jahrhunderts als Stützpunkte für ihre Forschungstätigkeiten, erzählt Schlattinger. Im Laufe der Jahre wurde Wandern und Bergsteigen zu einem Massensport – und so änderte sich auch die Funktion der Hütten. Heute dienen sie als Unterkunft und Raststätte für Bergsteiger. Nicht wenige versorgen die Bergsportler auch mit Speisen und Getränken.  Für die Instandhaltung der Hütten und der zugehörigen Infrastruktur hat übrigens der DAV Sorge zu tragen. (MST) 

Hier finden Sie die Standorte der “deutschen” Hütten in Vorarlberg