Über 60 Menschen wurden verletzt. Die portugiesische Regierung ordnete eine mehrtägige Staatstrauer an, die bis Dienstag andauern soll.
Ein Blitzeinschlag hatte den verheerenden Brand laut Polizei in der Region Pedrogao Grande ausgelöst. Die Gegend liegt knapp 200 Kilometer nordöstlich von Lissabon. Das Feuer breitete sich wegen starker Winde rasch aus und wurde für mehrere Autofahrer auf einer Nationalstraße zur Todesfalle, als das Feuer ihre Wagen einschloss. Bilder zeigten völlig ausgebrannte Autos.
Viele Opfer verbrannten bis zur Unkenntlichkeit, auch mehrere Dörfer wurden von den Flammen eingekesselt, Dutzende Häuser zerstört.
Extreme Trockenheit, starke Winde
Ministerpräsident Antonio Costa sagte: “Die Tragödie schockiert uns durch ihre Dimension.” Er sprach den Opfern sein tiefes Mitgefühl aus und dankte den unermüdlich gegen das Inferno kämpfenden Feuerwehrleuten. “Sie verdienen unsere allergrößte Hochachtung.”
Einige betroffene Dörfer konnten wegen der Flammen zunächst nicht erreicht werden, weshalb mit weiteren Opfern gerechnet wurde. Es ist der Waldbrand mit den meisten Todesopfern in Portugal seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern wurde immer wieder von der starken Rauchentwicklung beeinträchtigt. Die extreme Trockenheit und die starken Winde behinderten zusätzlich die Löscharbeiten. In der Region ist es derzeit sehr heiß mit Temperaturen von deutlich über 30 Grad.
Kritik an Feuerwehr
Beim Confed-Cup in Russland wurde mit einem Moment des Schweigens vor der Partie Portugal gegen Mexiko (2:2) der Todesopfer gedacht. Cristiano Ronaldo und seine Teamkollegen trugen im russischen Kasan Trauerflor. Das Leiden stand den Betroffenen der Region ins Gesicht geschrieben. “Wir haben alles verloren, unser Haus, unsere Tiere, alles”, erzählte eine ältere Frau unter Tränen dem TV-Sender RTP. Ein Mann sagte: “In meinen 53 Jahren habe ich so etwas nicht gesehen.”
Zu Beginn war die Feuerwehr nach Angaben von Augenzeugen völlig überfordert – und kaum präsent. Die EU sagte Portugal Hilfe zu. Auf Bitte des Landes würden Löschflugzeuge organisiert. Frankreich habe drei Maschinen zugesagt. Zudem helfe Spanien mit zwei Flugzeugen.
(APA/dpa)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.