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Wahlplakate 2013: Zwischen Heimatkitsch und Erlöserphantasien

Heimatkitsch, Erlöserphantasien und "belämmerte" Grüne: Die erste Runde Wahlplakate zum heurigen Nationalratswahlkampf überrascht, provoziert und amüsiert. Fachgruppenobmann für Werbung & Marktkommunikation Martin Dechant analysiert, wie gelungen die österreichischen Parteien um die Wählergunst werben.

SPÖ

Die SPÖ ist für Dechant dieses Mal der klare Sieger. Klare Botschaften, die perfekt auf die Zielgruppe gemünzt sind, Kanzler Faymann im Mittelpunkt als Macher und Staatsmann, und  ein knalliger roter Hintergund mit Signalwirkung. Auffällig ist dabei nur, wie wenig Platz der Partei selbst eingeräumt wird.

SPOE
SPOE

ÖVP

Die ÖVP setzt auf Risiko: Bilder wie aus der Tourismuswerbung verschleiern, dass hier eigentlich Wahlkampf gemacht wird. Spitzenkandidat Spindelegger taucht fast überhaupt nicht auf. Fraglich, ob der Wähler mit dieser Kampagne etwas anfangen können wird.

OEVP
OEVP

FPÖ

Die FPÖ tut das, was sie am besten kann: Polemisieren und provozieren. “Nächstenliebe” prangt auf den Plakaten, Parteichef Strache steht als erlöserähnliche Figur im Mittelpunkt. Kommunikation wird damit zwar ausgelöst, meint Dechant – ob allerdings im Sinne der FPÖ, wird sich erst erweisen.

FPOE
FPOE

Die Grünen

Die Grünen sind heuer so angriffslustig wie nie zuvor und teilen fleißig in alle Richtungen aus. Allerdings geht der Schuss leicht nach hinten los: “Weniger belämmert” ist da beispielsweise zu lesen. Was natürlich immer noch belämmert ist, wie Dechant bemerkt. Positiv ist hingegen das vertraute Design, das einen hohen Wiedererkennungswert garantiert.

GRUENE
GRUENE

BZÖ

Das BZÖ kämpft auf der politischen Bühne ums Überleben. Mit dieser “braven” Kampagne wird der Einzug in den Nationalrat aber eher schwer werden. Parteichef Buchner lächelt zwar sympathisch von jedem Plakat, insgesamt sind die Bildchen aber zu unauffällig und austauschbar.

BZOE
BZOE

Team Stronach

Frank, Frank und nochmal Frank. Das Team Stronach setzt einzig und allein auf die vermeintlichen Vorzüge des Multimilliardärs: “Unbestechlich” soll er sein, “aufrichtig” und “sozial”. Insbesondere das reduzierte Design schätzt Dechant. Kehrseite der Medaille: Je kürzer die Botschaft, um so größer die Gefahr, missverstanden zu werden.
TS
TS
Die Neos starten ihre Plakatkampagne übrigens erst Ende August, die Piraten beschränken sich bisher auf Wahlwerbung im Internet.
(MST)

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