"Wälderhalle" mit Standortproblem

Die Bagger könnten praktisch loslegen. Längst liegen Pläne, Finanzierungs- und Betreiberkonzept vor. 140 Sponsoren und Investoren stehen hinter dem Projekt – mit der Bereitschaft, Kapital zu investieren. Ebenso wie 3000 Bürger mit ihrer Unterschrift. Auch Land und Regio Bregenzerwald haben ihre Unterstützung zugesichert. „Das Fatale ist, dass wir keinen Standort finden“, ärgern sich Hans-Peter Metzler (Das Schiff, Hittisau) und Hans Metzler (MEVO). Die Unternehmer kämpfen seit geraumer Zeit an der Seite des EHC Bregenzerwald für die Errichtung einer Wälder Sport- und Eventarena. Bislang gegen Windmühlen.
Wobei das Grundstück an sich nicht das Problem wäre. Immerhin stehen derzeit zwei Optionen in Reuthe und Schwarzenberg (siehe Grafik) zur Diskussion. Mit den Eigentümern ist man sich einig. Nicht aber mit den Gemeinden. Erst vergangene Woche hat Reuthe den „Wunschstandort“ negativ bewertet. Neben einer Eishalle sind eine Diskothek, Bowlingbahn, Kletterwand, Kraftkammer, Sauna, ein Kinoraum, Tagescafé, Restaurant sowie Seminarräume geplant. Auf dem abgedeckten Eis könnten Festivals, Konzerte, Sportturniere oder Vereinsveranstaltungen durchgeführt werden. „Wir wollen etwas erstellen, das einen Mehrfachnutzen stiftet – und der Jugend, dem Sport und dem Tourismus etwas bringt“, ist Hans-Peter Metzler von diesem Projekt überzeugt, das „viele brennende Themen an einem Ort“ vereinen und „dadurch Ressourcen durch gemeinsam nutzbare Baukörper und Parkplätze“ schonen würde.
Bei fünf Gemeinden sind die Initiatoren bereits vorstellig geworden. Langsam macht sich Frust breit. „Es ist eine handfeste Geschichte mit einem Betreiberkonzept, das Sicherheit gibt“, bekräftigt Hans Metzler einmal mehr. Und eine sogenannte „Öffentlich-private Partnerschaft“ zudem. Knapp vier Millionen Euro soll die „Wäldarhalle“ kosten. 1,5 Millionen Euro kommen von privaten Investoren und Sponsoren, 400.000 Euro werden über einen Kommunalkredit finanziert. Es fehlen zwei Millionen Euro – „eineinhalb Fußballplätze“ – an öffentlichen Mitteln. „Die Kommunen müssen neue Wege beschreiten. Wenn das Projekt von den Politikern gutgeheißen wird, dann setzen wir es um.“ Die Berechnungen seien extrem vorsichtig kalkuliert und dreifach abgesichert. „Nehmen wir bei den Einnahmen einen Unsicherheitsfaktor von 15 Prozent und bei den Gesamtausgaben einen Unsicherheitsfaktor von fünf Prozent an, dann würden wir noch immer mit einem Plus von knapp 20.000 Euro bilanzieren“, rechnet der MEVO-Chef vor. Sollte dennoch etwas schiefgehen, hätten sich zahlreiche namhafte Unternehmer aus der Region bereit erklärt, eine Abgangshaftung von 35.000 Euro in den ersten sieben Betriebsjahren zu übernehmen. Die Wertschöpfung für die Region liege bei mindestens 1,6 Millionen Euro, 14 neue Arbeitsplätze würden geschaffen.
„Die private Ebene hat ihre Hausaufgaben erfüllt, jetzt geht es darum, dass uns Politik und Bevölkerung helfen“, lautet die Kampfansage. Schützenhilfe erhoffen sich Metzler und Metzler auch von der Raumplanungsbehörde. In dieser Woche sollen eben dort die beiden Grundstücke besprochen und beurteilt werden. „Es kann nicht sein, dass eine starke Region wie der Bregenzerwald dieses Projekt nicht umsetzen kann.“ Ziel ist es, dass bis November 2012 zumindest die Eishalle steht. „Wir haben Unternehmer in unseren Reihen, die das Projekt sofort umsetzen würden. Beton-, Holz- und Stahlbauer stehen sozusagen Gewehr bei Fuß.“
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