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Vorzug für "Grün"- Bau

Vandans – VN Interview mit Ingenieur Markus Burtscher, Projektverantwortlicher für das Illwerke Zentrum Montafon. Die Projektverantwortlichen sprechen dabei von Baubiologie, Bauökologie, Energieeffizienz, Mitteleuropas größtem Büro-Holzbauwerk, einem „Green Building“.
Neues Illwerke Zentrum Montafon

Die Realisierung des Illwerke Wasserkraft-Kompetenz-Zentrums Montafon (IZM) im Vandanser Ortsteil Rodund geht in die entscheidende Phase. Die Baueingabe erfolgt diese Woche, Baubeginn soll im Frühjahr 2012, Bezug im Sommer 2013 sein. Das Energieunternehmen investiert rund 30 Millionen Euro. hp

Das geplante Wasserkraft-Kompetenz-Zentrum Montafon (IZM) steht vor der Umsetzung.

Im selben Atemzug mit dem IZM fällt immer wieder der Begriff „Green Building“. Was können wir darunter verstehen?

Burtscher: Dieser Begriff bezeichnet einen internationalen Qualitätsstandard für nachhaltiges Bauen, zertifiziert durch die Österreichische Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft. Der Maßnahmenkatalog beinhaltet neben ökologischen, ökonomischen, technischen, soziokulturellen und funktionalen Auflagen auch die Qualität der Projektabwicklung bis hin zur Standortentscheidung. Die Erfüllung dieser Kriterien deckt sich mit unseren Vorstellungen eines nachhaltigen, lebens- und arbeitswerten Gebäudes.

 

Umfassende Qualität bedeutet?

Burtscher: Der gesamte „Lebenszyklus“ eines Gebäudes wird betrachtet. Das reicht von der Verwendung und Herkunft der Baumaterialien über den effizienten Einsatz der Geldmittel und des Energieverbrauchs bis hin zum Komfort des Standorts und der Arbeitsplätze.

 

Stichwort Arbeitsplätze. Sie sprechen im Zusammenhang mit dem IZM auch von der Umsetzung eines „open space“-Konzepts.

Burtscher: Es handelt sich um ein Konzept, das unsere innovative und kommunikative Unternehmenskultur verdeutlichen soll. Der Schritt zum offenen Arbeiten in lichtdurchfluteten Großraumbüros war klar und wird von den 265 Mitarbeitern durchwegs positiv bewertet.

 

Das IZM soll zudem mit der Konstruktion, den Baustoffen und einem Passivhaus-Standard überzeugen.

Burtscher: Das Gebäude wird nicht nur Mitteleuropas größter konstruktiver Büroholzbau. Ein Viertel des fünfgeschossigen, 130 Meter langen Holzbauwerks ragt – gestützt von rund 20 Betonpfeilern – ins Wasser. Beheizt und gekühlt wird mit Wasser aus dem benachbarten Kraftwerksbereich, wobei der Heizwärmebedarf bei lediglich 14 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegt. Bei einem Einfamilienhaus mit Passivhaus-Standard liegt dieser Wert bei vergleichsweise 15 kWh. Beleuchtet wird durchwegs mit LED-Leuchtmitteln und es werden nur Holz, Glas und Beton als Baustoffe verwendet.

 

Was beinhaltet das neue Verwaltungsgebäude?

Burtscher: Räumlichkeiten für die Bereiche Erzeugung, Engineering und Infrastruktur Services, Energiewirtschaft und Verwaltung. Außerdem werden ein Besucherzentrum, eine zentrale Anlaufstelle und ein Betriebsrestaurant darin Platz finden. Angegliedert werden überdies ein Stützpunkt für Elektromobilität im Oberland und ein Park mit heimischer Vegetation auf 1,5 Hektar.

VN

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