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Vorarlbergs Rollender Stein

Rankweil - Keith-Richards-Doppelgänger Sigi Ammann ist ein Rocker - aber auf seine Art.

„Wenn ich den Namen Keith Richards noch einmal höre, fallen mir alle restlichen Haare auch noch aus”, sagt Sigi Ammann am anderen Ende der Leitung und fängt vor lauter Lachen an, zu husten. Irgendwie auch verständlich: Wo immer der Rankweiler sich in seiner Wahlheimat Florida hinbewegt irgendwer zückt garantiert einen Fotoapparat. Ist aber auch verblüffend, die Ähnlichkeit zum weltberühmten Gitarristen der Rolling Stones. Dass er die Altrocker immer schon gut fand, leugnet Ammann nicht: „Aber ich bin jetzt keiner, der bei jedem ihrer Konzerte in der ersten Reihe steht oder so”, sagt er. Der Gedanke, aus seiner Ähnlichkeit mit Keith Richards Profit zu schlagen, scheint Ammann nie gekommen zu sein. Er jobbt seit Jahren für die verschiedensten Einrichtungen. Derzeit beim bekanntesten Eventcenter in Miami, dem Fillmore Miami Beach at Jackie Gleason Theater. „Ich häng da halt die Vorhänge um, arbeite hinter der Bühne und so”, erzählt Sigi Ammann. Aus Geld oder Ruhm macht er sich nicht viel, das merkt man. „Es gibt sicher Jobs, bei denen man mehr verdient. Aber ich habe lieber mehr Spaß an der Arbeit”, sagt er. Im breitesten Rankler Dialekt. Und das, obwohl er seit fast 30 Jahren in den USA lebt. „Ich telefoniere ja auch jeden Tag mit meinem Sohn in Vorarlberg”, verrät er. Das hält den Dialekt wohl frisch.

D‘rauf gepfiffen

Warum er überhaupt in die USA ausgewandert ist? „Hat sich so ergeben”, sagt Ammann und erzählt von dem Rankweiler Wirt, der in Washington ein Lokal eröffnete und dem Bekannten, der dort arbeitete und den er eigentlich nur besuchen wollte. Von den Jobangeboten, die er immer wieder bekam, weil er Freunde hatte, Bekannte als Bartender, als Parkwächter. Davon, wie er nach langem Hin und Her schließlich Vorarlberg doch endgültig den Rücken kehrte. „Und dabei wär ich schon lange wieder dort, wenn das Wetter und die Temperaturen mich nicht davon abhielten. Ich wollte schon immer irgendwohin, wo es warm ist”, sagt Ammann und man kann sich förmlich vorstellen, wie er sich in seiner Wohnung zurücklehnt und aus dem Fenster sieht. In den Sonnenschein. Und dabei keinen Gedanken an irgendeinen Keith Richards verschwendet. Ruhm und Geld? D‘rauf gepfiffen.

 

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