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Vorarlberger Windkraft-Projekt am Pfänder gestartet

Eine Windkraftanlage könnte Hohenweiler, Möggers und Scheidegg mit Strom versorgen.
Eine Windkraftanlage könnte Hohenweiler, Möggers und Scheidegg mit Strom versorgen. ©APA
Bregenz - Die Gemeinden Eichenberg, Möggers und Scheidegg prüfen die Umsetzung einer Windkraftanlage. Bürgerbeteiligung wird dabei groß geschrieben.
Einladung Bürgerdialog und Windexkursion
Windkraft-Projekt am Pfänder

Am 9. Mai begann das gemeinsame Windkraftprojekt der Energieregion Leiblachtal offiziell mit einem „Spaziergang im Wind“. Interessierte Bürger konnten sich am Hochberg auf Eichenberger Gemeindegebiet ein Bild vom Wind und den Kräften machen, die ihm innewohnen. Zu diesem Zweck wurde eigens ein Container mit Anschauungs- und Informationsmaterial auf die Wiese gestellt. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch einer der möglichen Standorte für eine Windkraftanlage. Bereits im Jahr 2003 wurde das Gebiet um den Pfänder in einer Windpotenzialanalyse des Landes als mögliche Region für die Nutzung der Windkraft genannt.

Einbindung der Bürger

Für den Obmann der Energieregion Leiblachtal und Bürgermeister der Gemeinde Eichenberg, Alfons Rädler, ist die aktive Bürgerbeteiligung am Windkraftprojekt das „Um und Auf“. „Wichtig ist, die Bürger immer über den neuesten Stand des Projektes zu informieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Ansichten und Anliegen vorzubringen.“ Deshalb wird am 29. Mai auch ein Bürgerdialog im Mehrzweckgebäude in Eichenberg veranstaltet. Eine Exkursion zu bestehenden Windkraftanlagen ins deutsche Wildpoldsried ist für den 8. Juni geplant. Die mögliche Realisierung des Projektes könnte laut Bürgermeister Rädler weitere vier bis fünf Jahre in Anspruch nehmen.

Gemeinden würden von Windkraft profitieren

Von der Windkraftanlage würden vor allem die Bürger der genannten Gemeinden profitieren. „Die Rolle der Gemeinden ist eine Vermittelnde. Wir haben momentan auch nicht die finanziellen Mittel, um uns in großem Umfang an einer möglichen Finanzierung zu beteiligen“, so Rädler. Sollte die Windkraftanlage gebaut werden, soll den Bürgern eine Form der Beteiligung ab dem Projekt ermöglicht werden. Wie diese konkret ausschaue, wisse man zurzeit jedoch noch nicht.

Feinmessungen laufen

In der momentanen Phase des Projektes werden seit 1. Mai Feinmessungen durchgeführt, um das tatsächliche Windpotenzial abschätzen zu können. Der Projektleiter der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg (AEEV), Franz Rüf, erklärt, dass diese Messungen in 80 Meter Höhe vonstattengehen. Die gesamten Messtätigkeiten sollen insgesamt ein Jahr in Anspruch nehmen. „Die Durchschnittswerte ergeben die ‚erntbare‘ Windleistung. Diese Werte bilden die Grundlage für eine Berechnung der Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage“, führt Rüf aus. Durch die Weiterentwicklung der Windkraft-Technologie reichten heute jedoch schon wesentlich geringere Windgeschwindigkeiten für die Betreibung einer Anlage aus, als noch vor zehn Jahren.

Energie für drei Gemeinden

Mit einer einzelnen Windkraftanlage könnten 3,5 Megawatt Energie gewonnen werden. Dies würde ausreichen, um beispielsweise die Gemeinden Eichenberg, Möggers und Hohenweiler mit Strom zu versorgen. In den derzeitigen Planungen wären auch nicht mehr Windkraftanlagen geplant. Die Chancen für eine Umsetzung des Projektes beziffert Rüf mit 50 bis 55 Prozent – Voraussetzung sei jedoch die Zustimmung der Bevölkerung und genügend Wind, um die Anlage wirtschaftlich betreiben zu können. „Wenn wir nicht an das Projekt glauben würden, hätten wir es nicht begonnen“, so der Projektleiter. (VOL.AT)

Vorarlberger Windkraft-Projekt am Pfänder
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