„Es sind die Begegnungen, die das Leben ausmachen”, resümiert Bernd Fischer. Er koordiniert seit drei Jahren zahlreiche Arbeiten im Förderzentrum “Emils kleine Sonne” in Armenien. 50 Kinder mit verschiedensten Beeinträchtigungen sorgen dort für ordentlich Wirbel. Im vergangenen September wurde die Eröffnung des Hauses gefeiert.
Hilfe im ehemals kommunistischen Land
“Emils kleine Sonne” ist in vielerlei Hinsicht ein Leuchtturmprojekt: „Kinder mit Behinderungen sind in Armenien nach wie vor stark benachteiligt und werden von ihren Familien teilweise versteckt“, berichtet Bernd Fischer. Entsprechend skeptisch waren die Einwohner der zweitgrößten Stadt Armeniens, dass die Caritas Vorarlberg gemeinsam mit der Caritas vor Ort gerade für diese Kinder ein ganz auf ihre Bedürfnisse angepasstes Förderzentrum aufbauen wollten.
„Sie haben nicht richtig geglaubt, dass das Projekt wirklich umgesetzt würde“, sagt der Lecher. Er setzt gleich nach, dass auch die Mentalität in einem ehemals kommunistischen Land eine andere ist. „Die Menschen waren fremdbestimmt und brauchen Zeit, bis sie lernen, das Leben selbst in die Hand zu nehmen.“

Herz und Hausverstand
Bernd Fischer hat in den vergangenen drei Jahren großteils vor Ort die Koordination der Baustelle übernommen. Dabei konnte er gemeinsam mit der Caritas auf sehr große Unterstützung von Vorarlberger Unternehmen – allen voran Reiseunternehmer Emil Nachbaur, sowie Gemeinden, Pfarren, Freiwillige und privaten Spenderinnen zählen.
„Die Freude, die Eltern und Kindern bei der Eröffnung ins Gesicht geschrieben war, ist unvergesslich. Für die Eltern ist das neue Zentrum wie ein Rettungsanker – sie haben gemerkt, dass da jemand ist, der ihnen und ihren Kindern Hoffnung gibt.“

„Für mich selbst war die Zeit in Armenien eine ganz spezielle Herausforderung, da ich weder Erfahrung in der Bauabwicklung noch eine Ausbildung im Umgang mit Menschen mit Behinderung hatte“, erläutert Bernd Fischer, dass in erster Linie Herz und Hausverstand gefordert waren. „Ich habe auch gelernt, dass man nicht unbedingt dieselbe Sprache sprechen muss, um sich zu verstehen.“
Hardware vorhanden, die Software ist in Arbeit
„Die Hardware ist nun vorhanden, die Software ist in Arbeit“, sagt Bernd Fischer. Momentan werden Qualitätsstandards sowie ein Leitbild erarbeitet. „Unsere Vision ist es, Standards in der Förderung der Kinder, wie sie in Österreich üblich sind, einzuführen, und auch Akzente in der Stadt zu setzen. Wir wollen durch unsere Arbeit erreichen, dass Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft gut integriert werden.“
Durch Veranstaltungen im Zentrum wird auch die lokale Bevölkerung mit eingebunden. Die Arbeit der Caritas vor Ort ist nicht abgeschlossen, nach und nach sollen die Angebote – nicht zuletzt aus Spenden aus der aktuellen „Kinderkampagne“ ausgebaut werden.
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