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Vorarlberger Künstler Jäntsch bewirkt mit Aktion in Palermo Resultate

Jäntsch-Protest gegen Verwahrlosung: Brunnen in Palermo mit der Inschrift "Zu verkaufen" beschrieben.
Jäntsch-Protest gegen Verwahrlosung: Brunnen in Palermo mit der Inschrift "Zu verkaufen" beschrieben. ©YouTube/ Screenshot
Bregenz, Palermo - Die aufsehenerregende Initiative des Vorarlberger Künstlers Uwe Jäntsch, einen Brunnen in Palermo mit rotem Lack zu beschreiben, um gegen die Verwahrlosung eines Platzes im Herzen der sizilianischen Haupstadt zu protestieren, kostet ihm zwar eine Anzeige, scheint jedoch konkrete Resultate zu bewirken.

Die Gemeinde Palermo hat Jäntsch angezeigt, kündigte jedoch zugleich Maßnahmen zur Restaurierung des historischen Platzes Garrafello im Herzen des volkstümlichen Viertels Vucciria an. Inzwischen wurde die rote Schrift vom Brunnen entfernt. “Zum Verkauf” hatte Jäntsch auf den Brunnen geschrieben, um gegen den Zustand des Platzes zu protestieren, auf dem in den vergangenen Monaten ein Haus eingestürzt ist.

Palermo kündigt Restaurierungsarbeiten an

Die Gemeinde Palermo will sich bemühen, in den nächsten Wochen wesentliche Restaurierungsarbeiten durchzuführen. “Wir werden diesen Platz, der vor allem bei Jugendlichen beliebt ist, sanieren und der Stadt wieder zurückzugeben”, kündigte der Vizebürgermeister Palermos, Emilio Arcuri, an.

Jäntsch: Protest gegen Verwahrlosung

Jäntsch, der seit sieben Jahren in Palermo lebt, versicherte, dass seine Initiative lediglich eine Provokation gegen den Zustand des Platzes sein sollte. Trotzdem wird er für die Säuberungskosten des Brunnens aufkommen müssen. Arcuri kritisierte den Künstler. “Denkmäler müssen geschützt und nicht beschmiert werden”, sagte der Vizebürgermeister.

Gewerkschaft: “Übertrieben, aber begründet”

Der Gewerkschaftsverband CGIL zeigte sich mit Jäntsch solidarisch. “Seine Provokation ist zwar übertrieben, aber begründet. Das Viertel Vucciria befindet sich seit Jahren in einem unzumutbaren Zustand. Der Brunnen, den Jäntsch beschmiert hat, ist zu einer Mülltonne geworden”, so CGIL-Sprecher Mario Ridulfo.

Der gebürtige Wasserburger, der in Bregenz aufwuchs, ist bekannt für außergewöhnliche Aktionen oder Eingriffe. Seine bunten und gesellschaftskritischen Installationen haben ihm bereits einen Auftritt bei der Biennale in Venedig beschert. Im sizilianischen Palermo hat er schon einige Aktionen realisiert und ganze Häuserruinen bemalt.

(APA/red)

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