Vorarlberger Bischof Erwin Kräutler hilft Papst bei nächster Enzyklika
Das berichtete der Bischof der Amazonas-Diözese Altamira-Xingu am Samstag im ORF-Morgenjournal. Kräutler, der im Juli 75 wird und aufgrund dieses Alters dem Papst ein Rücktrittsgesuch vorgelegt haben dürfte, war am Freitag von Franziskus in Sonderaudienz empfangen worden. Der Papst wollte sich aus erster Hand über die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes und die Bedrohung der dort lebenden Indios informieren, hatte der Leiter der brasilianischen Prälatur Xingu bereits vorab erklärt. Berichten zufolge sollten auch die dramatischen Folgen des Megakraftwerks Belo Monte thematisiert werden.
“Ende der indigenen Völker”
Im ORF-Morgenjournal sagte Kräutler, Brasilien habe nach der Rückkehr zur Demokratie in den 1980er-Jahren die Indianerrechte in der Verfassung verankert. Großgrundbesitzer und Agrobusiness unternähmen heute aber alles mögliche, um diese Rechte auszuhebeln. Das würde ein Ende der indigenen Völker bedeuten.
Belo Monte-Bau unter Polizeischutz
Der Bau des Megastaumdamms Belo Monte erfolge unter massivsten Polizeischutz, berichtete der Bischof. Dass das Projekt, das mit der Absiedelung von 40.000 Fischern und Kleinlandwirten verbunden ist, nur auf diesem Weg realisiert werden könne, “spricht ja schon Bände”. Im Blick auf den extremen Priestermangel in seiner Diözese, die so groß wie Deutschland ist, sagte der aus Vorarlberg stammende Missionsbischof, der Papst erwarte “mutige und kühne Vorschläge”. Franziskus habe aber betont, man könne von ihm “nicht Rezepte verlangen”.
Über die von Bischof Kräutler erwähnte Ökologie-Enzyklika hatte Vatikansprecher P. Federico Lombardi bereits im Jänner berichtet. Franziskus arbeite an einem Text, in der es um Schöpfung, Umwelt und das Problem der Verschwendung gehe; “die Perspektive ist die einer Enzyklika”, so Lombardi.
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