Das hohe Gefährdungspotenzial durch das schweizerische Atomkraftwerk Mühleberg beunruhigt die Vorarlberger Bevölkerung. Bei einem sogenannten Fallout im AKW-Mühleberg – beispielsweise nach einem Kernreaktorunfall entstehender radioaktiver Niederschlag – müssten im schlimmsten Fall sogar weite Teile Vorarlbergs evakuiert werden.
Vorarlberger decken sich mit Notfallausrüstung ein
Seit der Diskussion um die vom AKW Mühleberg ausgehende Gefährdung ist laut Kristijan Gajdek, Inhaber von “notvorsorge.com” mit Sitz im Bregenz, die Zahl jener, die sich mit Notfallausrüstung eindecken, stark angestiegen – wenn auch hierzulande weniger Vorsorge betrieben wird, als etwa in Wien, Kärnten und der Steiermark. „Die Auswirkungen sind sogar schon mit dem Störfall im japanischen AKW Fukuschima spürbar geworden“, weiß Gajdek, dessen Unternehmen sich auf die zivile Krisenvorsorge in den Bereichen Nahrung, Wasser und Schutz spezialisiert hat. Die Nachfrage hat sich laut seinen Angaben im Zuge der Mühleberg-Debatte schlagartig um 80 Prozent erhöht und nimmt weiter zu. Aber auch bei unseren Schweizer Nachbarn sei eine massive Steigerung zu spüren.
Geigerzähler und Atemschutzmasken sind sehr gefragt
Gerade Geigerzähler sind laut Gajdek sehr gefragt bei der vorsorgenden Bevölkerung. „Schon beim Fukushima-Unglück sind die Geigerzähler weggegangen wie warme Semmeln“, erklärt Gajdek. Neben Geigerzählern sind aber auch Atemschutzmasken samt Zubehör zum Verkaufsschlager geworden. Außerdem decken sich besorgte Vorarlberger auch mit Notnahrungsmitteln wie Weizenriegel und langhaltbares Vollkornbrot in Dosen ein. Nicht zuletzt gehört auch eine Sturmkanne, die zum Wasser kochen verwendet wird, zu den beliebtesten Vorsorgeprodukten im Ländle. Wo die Produkte gelagert sind, will Gajdek nicht verraten. Aus gutem Grund wie er meint: „Die Lagerorte werden deshalb geheim gehalten, weil man sich vor Plünderungen im Krisenfall schützen will.“
Persönliche Anonymität hat guten Grund
Dasselbe gelte auch für jene Menschen, die sich mit Nahrungsmitteln und anderen Materialien für den Krisenfall eindecken. „Im Notfall möchte niemand die halbe Bekanntschaft vor der Haustüre stehen haben“, weiß Gajdek. Deswegen werde die von Kunden bestellte Ware in neutralen Verpackungen und sogar von werbefreien Transportfahrzeugen direkt zugestellt. „Auch bei den Kundendaten wird auf strengste Geheimhaltung geachtet und die Daten besonders gesichert“, schildert Gajdek. Ein nicht zu unterschätzender Grund für die Heimlichtuerei sei aber auch, dass Menschen, die für den Ernstfall vorsorgen, nicht als verrückt oder paranoid hingestellt werden wollen – und das gerade im Zusammenhang mit der Weltuntergangstheorie nach dem Maya-Kalender. „Vorsorgende Menschen glauben nicht an den Weltuntergang, sonst würden sie sich ja nicht mit Langzeitlebensmitteln eindecken“, erklärt Gajdek.
Vorarlberger bereiten sich auf Ernstfall vor
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