Der ehemalige Stadtarzt von Dornbirn ist als medizinischer Berater für die UNO im Nepal. Er ist Teil des Katastrophenerkundungs- und Koordinierungsteams der Vereinten Nationen (UNDAC) und ist im Auftrag des Büro für die Koordination humanitärer Angelegenheiten der UNO (OCHA) im Einsatz. Auch in Vorarlberg konnte er bereits als medizinischer Leiter der Such- und Rettungseinheit SARUV seine Erfahrungen einbringen.
Noch kein Kontakt zu 20 Österreichern
Voraussichtlich werde Spiegel für bis zu zwei Wochen in Nepal die Koordination der internationalen Hilfe unterstützen. Die Bedingungen in der Krisenregion verschlechtern sich währenddessen weiter. Viele Straßen sind zerstört, selbst in der Hauptstadt mangle es an Treibstoff und kämpft man mit Stromausfällen. Geschäfte seien geschlossen, es gibt Probleme mit der Nahrungsmittel- und Wasserversorgung. “Das ist nicht mehr eine Urlaubsdestination, es ist ein Entwicklungsland, das sich in einer Katastrophe befindet”, erklärt der Sprecher des Außenministeriums Martin Weiss. Zu 80 Österreichern im Gebiet habe man bereits Kontakt herstellen können, zu 20 weiteren jedoch noch nicht.
Auch Caritas und Rotes Kreuz entsendet Helfer
Das Nepalesische Rote Kreuz habe bereits vor dem Beben an mehreren Orten Katastrophenhilfe-Lager errichtet. Von dort gebe man Hilfsgüter und Nahrung aus, erklärt Max Santner, Leiter der internationalen Zusammenarbeit beim österreichischen Roten Kreuz. Auch Rotkreuzvorräte aus Kuala Lumpur und Dubai stünden bereit. Neben 100.000 Euro Soforthilfe entsendet das Rote Kreuz die Katastrophenhelferin Andrea Reisinger und Trinkwasserexperte Georg Ecker nach Nepal. Aus dem Auslandskatastrophenfonds werde die Republik 500.000 Euro zur Verfügung stellen, die Caritas hat ihre Nothilfe für Nepal auf 250.000 aufgestockt und entsendet zwei Koordinationshelfer. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt ihren Geldbedarf zur Nothilfe Nepals auf fünf Millionen Euro.
Flughafen überlastet
Wie wichtig die Koordination der Auslandshilfe ist, zeigte sich bereits am Montag. Militärflugzeuge mit Hilfslieferungen aus Indien konnten nicht in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu landen, da der Flughafen überlastet war. Bisher spricht man von über 3.900 Toten in Nepal, die Zahlen dürften jedoch weiter steigen, da viele abgelegene Orte noch nicht erreicht werden konnten. Derzeit kritisierten die österreichischen Extrembergsteiger Peter Habeler und Reinhold Messmer die “Zwei-Klassen-Rettung” im Himalaya. So würden die nicht in Gefahr befindlichen Bergsteiger schneller gerettet als arme Einheimische, da deren Versicherung für die Kosten aufkomme.
(APA/Red.)
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