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Vorarlberg richtet "Blauzone Rheintal" für Hochwasserschutz ein

Die Blauzone Rheintal soll den Hochwasserschutz der nächsten Jahrzehnte sicherstellen.
Die Blauzone Rheintal soll den Hochwasserschutz der nächsten Jahrzehnte sicherstellen. ©Land Vorarlberg
Das Land Vorarlberg wird für den Hochwasserschutz raumplanerisch eine Fläche von 55 Quadratkilometern langfristig frei halten. Für die "Blauzone Rheintal" wurden geeignete Gebiete mit geringem Schadenspotenzial definiert.

Damit sollen dem Wasser im Anlassfall genügend Ausdehnungsmöglichkeiten geboten werden, sagten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Karlheinz Rüdisser (beide ÖVP) am Dienstag.

Hochwasserschutz für kommende Generationen

Durch schadensbringende Hochwasserereignisse, zuletzt im August 2005, sei klar geworden, wie wenig Raum für die natürliche Gewässerdynamik und für den Hochwasserrückhalt noch zur Verfügung stehe, erläuterte Wallner. Seit 2005 investierten das Land Vorarlberg und die Wildbach- und Lawinenverbauung rund 260 Millionen Euro in Hochwasserschutzmaßnahmen, rund 62 Millionen Euro davon stammten aus Landesmitteln. “Wir legen größten Wert darauf, dass die Mittel für den Schutzwasserbau auch in Zukunft zur Verfügung stehen”, so der Landeshauptmann in Richtung Bund.

22 Gemeinden in der Blauzone

Die 55 Quadratkilometer der neu geschaffenen Blauzone im Landesraumplan verteilen sich nun auf 22 Gemeinden, rund die Hälfte liegt im Gebiet der Kommunen Lustenau, Feldkirch und Dornbirn. 60 Prozent der Blauzone sind bereits Freihalteflächen. 38 Prozent sind landwirtschaftliches Gebiet, das die Gemeinden nun ebenfalls in Freiflächen umwidmen müssen. Die Flächen sollen für den Hochwasserrückhalt, die Ausweitung der Flussgerinne und für mögliche künftige Schutzwasserbaumaßnahmen zur Verfügung stehen.

“Weichenstellung gemeinsam mit Gemeinden”

Man habe großen Wert darauf gelegt, alle Partner bei der Definition der Blauzone ins Boot zu holen, betonte Rüdisser. Neben den Gemeinden waren das vor allem die Landwirtschaft und die Wirtschaft, die beide um das Wachstum für ihre Betriebe fürchteten. Die Idee der Blauzone sei daher “nicht nur auf ungeteilte Zustimmung” gestoßen. Man habe bei der Errichtung aber berücksichtigt, dass der vorhandene bauliche Bestand, etwa Bauernhöfe, bestehen bleiben und weiterentwickelt werden kann, zudem habe man die Entwicklung von Betriebsgebieten einkalkuliert. Das nun Erreichte bedeute eine Weichenstellung für Jahrzehnte.

 Man habe sich bei der Blauzone auch mit den Nachbarländern abgestimmt, die am Alpenrhein liegen, sagte Wallner. Man hoffe etwa darauf, dass im Kanton St. Gallen, wo es noch größere Widerstände gebe, die Diskussion zu ähnlichen Ergebnissen führen wird wie in Vorarlberg. Nachholbedarf sah er dagegen bei Graubünden und Liechtenstein. Die Lasten der Hochwassergefahr dürften nicht nur den Unterliegern des Rheins aufgebürdet werden. (APA)

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