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Vorarlberg könnte Anteile an landeseigener Hypo zurückkaufen

Sollte kein akzeptabler neuer Partner gefunden werden, so gelte es die Anteile zurück ins Land zu holen, betonte Wallner.
Sollte kein akzeptabler neuer Partner gefunden werden, so gelte es die Anteile zurück ins Land zu holen, betonte Wallner. ©VMH
Das Land Vorarlberg erwägt gegebenenfalls den Rückkauf der Aktienanteile an der landeseigenen Hypothekenbank, die derzeit die deutschen Partner Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und Landeskreditbank Baden-Württemberg Förderbank (L-Bank) halten.
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Auf Druck der EU-Kommission sei absehbar, dass das deutsche Bankenkonsortium den Anteil von knapp 24 Prozent veräußern werde, erklärte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Mittwoch im Vorarlberger Landtag. Sollte kein akzeptabler neuer Partner gefunden werden, so gelte es die Anteile zurück ins Land zu holen, betonte Wallner. Unterstützung in seiner Haltung erhielt er dabei von den Klubobleuten Johannes Rauch (Grüne) und Dieter Egger (FPÖ).

“Ist zu überlegen, wie wir die Dinge finanzieren können”

Die aus strategischen Gründen abgeschlossene Partnerschaft sei zwar stets eine gute gewesen, es sei aber auszuschließen, “dass es auf Dauer bleibt, wie es ist”, so Wallner. Das Land mit einem Mehrheitsanteil von 76,03 Prozent besitze ein vertraglich gesichertes Vorkaufsrecht für die restlichen Anteile, das Paket habe einen Wert “jenseits der 100 Millionen”. “Da ist zu überlegen, wie wir die Dinge finanzieren könnten”, sagte der Landeshauptmann. Er habe bereits eine dementsprechende interne Prüfung in Auftrag gegeben.

Keine Abenteuer

Er ließ allerdings keinen Zweifel offen, dass das Land die Anteile erwerben sollte, falls kein geeigneter neuer Partner gefunden wird. “Es handelt sich um eine richtungsweisende Entscheidung. Es ist ein enormer Standortvorteil, wenn die Regionalbank zur Gänze in Landeshand ist”, so Wallner. Man habe in Vorarlberg im Energiesektor gesehen, wie vorteilhaft es sei, wenn man Eigentümer sei und Entscheidungen treffen könne. Man werde sich keinesfalls auf ein Abenteuer mit “irgendeinem neuen Partner einlassen”.

Unterstützung von Grünen und FPÖ

Ein Zeithorizont, bis wann die Kaufentscheidung anstehen könnte, war von Wallner nicht zu erfahren. Das hänge von den Partnern in Deutschland ab. Diese würden derzeit mögliche Interessenten für den Aktienanteil an der Hypo suchen.

Johannes Rauch und Dieter Egger unterstützten die Haltung des Landeshauptmanns. “Ich will nicht, dass die Anteile bei einer obskuren Bank landen”, sagte Rauch, der auch gegenüber einem österreichischen Partner skeptisch wäre. Es sei alles zu unternehmen, die Anteile in Landeshand zu bekommen. “Die Bank ist für unsere Zukunft eine der wesentlichen Fragen”, hielt auch Egger fest. Für ihn käme als neuer Partner höchstens ein “regionales Konsortium aus der Wirtschaft” infrage.

(APA)

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