Vorarlberg: Brutale Attacke im Handballtraining

Mit Faustschlägen hat der angeklagte Handballspieler in einem internen Trainingsmatch seinen 18-jährigen Vereinskollegen im Gesicht schwer verletzt. Dafür wurde der mit drei Vorstrafen belastete Angeklagte gestern am Landesgericht Feldkirch zu einer bedingten Haftstrafe von acht Monaten und einer unbedingten Geldstrafe von 2880 Euro verurteilt. Die Geldstrafe setzt sich aus 360 Tagessätzen zu je acht Euro zusammen. Das wegen schwerer Körperverletzung erfolgte Urteil ist nicht rechtskräftig.

2360 Euro Schmerzensgeld

Als Schmerzensgeld hat der 31-Jährige dem Verletzten 2360 Euro zu bezahlen. Durch die Faustschläge wurden beim 18-Jährigen mehrere vorgeschädigte Zähne gelockert. Das Opfer hatte acht Wochen lang Zahnschmerzen und konnte anfangs nur flüssige Nahrung zu sich nehmen.

In dem Trainingsspiel des Oberländer Handballvereins gab der Trainer am 22. Oktober 2015 die seltsame Regel vor, dass ein Foul mit einem Ballgewinn für die foulende Mannschaft belohnt wird. Der 18-Jährige foulte seinen Gegenspieler. Daraufhin rastete der angeklagte 31-Jährige aus. Er schlug den 18-Jährigen mit der Faust zu Boden. Danach würgte der Serbe den auf dem Boden liegenden Vereinskollegen mit einer Hand. Und er verpasste ihm mehrere Faustschläge ins Gesicht.

Anti-Gewalt-Coaching für den Angeklagten

Die Staatsanwaltschaft Feldkirch erhob Anklage wegen des Verbrechens der absichtlich schweren Körperverletzung. Strafrichterin Franziska Eller ging jedoch nicht davon aus, dass der Angeklagte seinen Klubkollegen absichtlich schwer verletzt hat. Deshalb wertete sie sein Vorgehen als Vergehen der schweren Körperverletzung, das zur Tatzeit im Vorjahr mit bis zu drei Jahren Gefängnis bedroht war. Seit heuer gilt dafür ein Strafrahmen von sechs Monaten bis fünf Jahren Haft.

Der Angeklagte nimmt bereits freiwillig an einem Anti-Gewalt-Coaching teil. Er zeigte vor Gericht keine Reue. Handball sei eben ein harter Sport, sagte der Handballer.