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Karl Bitschnau im VOL.AT-Livechat: Sterbende als Lebende wahrnehmen

Hospiz-Leiter Karl Bitschnau beantwortet im VOL.AT-Livechat die Fragen der User.
Hospiz-Leiter Karl Bitschnau beantwortet im VOL.AT-Livechat die Fragen der User. ©Rauch
Die Caritas widmet sich in ihrer neuen Kampagne “Feiert das Leben!” der menschlichen Vergänglichkeit und rückt die Hospiz-Arbeit in den Mittelpunkt. Im VOL.AT-Livechat live ab 13 Uhr spricht Hospiz Vorarlberg-Leiter Karl Bitschnau über die Idee hinter der Kampagne und stellt sich den Fragen der User.
Website zur Aktion
Hospiz Vorarlberg
Caritas-Kampagne "Feiert das Leben!"
Cornelius Obonya über den Tod

Acht Prominente konnte die Caritas für ihre Aktion gewinnen. In kurzen Videos und Textbeiträgen schildern Größen aus Kultur und Gesellschaft, wie sie sich ihren eigenen Tod vorstellen. Die Caritas möchte damit auf ihre Hospiz-Begleitung aufmerksam machen – und zeigen, “dass die Hospizarbeit der Caritas und aller anderen Träger nicht bloß mit Tod und düsteren Gedanken zu tun hat.” Hospiz-Vorarlberg-Leiter stellte sich im Livechat den Fragen der Vorarlberger.

Als Lebender wahrgenommen werden

Karl Bitschnau betont, dass viele Betroffene nach der Diagnose von ihrem Umfeld nur noch als Sterbende wahrgenommen werden. “Tod ist man erst, nachdem man den letzten Atemzug getan hat”, jeder habe das Recht darauf als Lebender gesehen zu werden, mit all ihren Bedürfnissen. Die vom Hospiz betreute Personen unterscheiden sich durch ihre Geschichte und Ansprüchen, viele hätten aber den Verlust von körperlichen Fähigkeiten gemeinsam, aber auch eine Reifung des Geistes.

Etikett “Sterbend”

Die Arbeit des Hospizes werde leider meist relativ spät in Anspruch genommen, bedauert Bitschnau. Meist wird der Kontakt über Dritte zur Familie und dem Betroffenen hergestellt, es sei immer noch ein Tabu, das Etikett “Sterbend” umgehängt zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt stehen die Angehörigen jedoch bereits am Anschlag ihrer Möglichkeiten. Dann versucht man nicht nur, den Sterbenden individuell zu begleiten, sondern auch der Familie als Ansprechperson auch abseits des Sterbens zur Verfügung zu stehen. Auch das Trauercafé als Ort der Trauer, mit ungezwungener Atmosphäre geht in diese Richtung.

Toleranz und Sensibilität

Finanziert wird die Arbeit durch Förderungen und Spenden, die Betroffenen haben nichts beizusteuern. Die oft ehrenamtlichen Betreuer haben meist durch ein Ereignis in der eigenen Biographie zum Hospiz gefunden. Neben der Ausbildung durch das Hospiz braucht es vor allem Sensibilität gegenüber den betreuten Personen, Toleranz, Kommunikationsfähigkeiten und auch ein Gespür für sich selbst. Bitschnau betont, dass die Arbeit des Hospiz konfessionsübergreifend ist, auch wenn es zur Caritas gehört, auch hier benötige es Toleranz für die Spiritualität des Sterbenden.

Livechat mit Karl Bitschnau

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