Verkaufte Patientendaten: Grüne fordern Konsequenzen

“Eine grobe Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht, ethisch bedenklich und moralisch unvertretbar” ist für die Gesundheitssprecherin der Vorarlberger Grünen, LAbg. Katharina Wiesflecker, der Verkauf von Patientendaten durch einzelne niedergelassene Ärzte.  Die Ärztekammer und die politisch Verantwortlichen seien aufgerufen, alles zu tun, damit die Geschäftemacherei mit sensiblen privaten Informationen eingestellt werde, stellt Wiesflecker klar.

Wiesflecker fordert, dass erhoben und veröffentlicht wird, welche Ärzte Patientendaten verkauft haben. “Sollte es sich um Kassenärzte handeln, sollen Kassenverträge gekündigt werden.”

Schwarze Schafe benennen

Nur ein geringer Teil der niedergelassenen sei offenbar in den Datenhandel verwickelt. “Es ist nicht nur im Sinne der PatientInnen, sondern auch im Interesse der Ärzteschaft, dass die schwarzen Schafe benannt werden”, so Wiesflecker. Nur so könnten Pauschalverurteilungen verhindert werden.

Auch wenn der Gesundheitslandesrat nicht direkt zuständig sei, solle er sich um die Sache kümmern, fordert die Grüne Gesundheitssprecherin.  “Die Einführung der elektronischen Gesundheitsakte ELGA ist in einer sensiblen Phase, in der das Vertrauen der Patienten nicht erschüttert werden sollte”, ist Wiesflecker überzeugt.

Millionen Daten verkauft

Die grüne Gesundheitssprecherin verweist auf einen aktuellen Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, wonach das Apothekenrechenzentrum Süd in München Millionen von Patientendaten an Marktforschungsunternehmen in Deutschland oder den USA verkauft habe, wobei Krankengeschichten jahrzehntelang rückverfolgbar und die Daten auf Versichertennummern rückführbar seien.