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20 Tote bei Protesten und Razzien in Syrien

Angehörige der Sicherheitskräfte sollen bei Protesten und Razzien in Syrien am Freitag 20 mutmaßliche Regimegegner getötet haben. Oppositionelle berichteten, in der Protesthochburg Jabal al-Sawija (Provinz Idlib) seien zwei Männer in ihren Häusern erschossen worden. In Homs, Hama und anderen Provinzen zählten die Aktivisten bis zum Mittag insgesamt 18 Todesopfer.


Die Protestbewegung, die seit fast einem Jahr vergeblich versucht, das Regime von Präsident Bashar al-Assad zu stürzen, hatte für diesen Freitag zu Demonstrationen unter dem Motto “Ehrenvolles Andenken an den Kurdenaufstand von 2004” aufgerufen. In zwei Ortschaften in der Provinz Hama seien alle Moscheen vor dem Freitagsgebet geschlossen worden, um zu verhindern, dass sich dort Demonstrationszüge formieren.

Die syrische Armee hat am Freitag vier Dörfer in der Provinz Idlib im Nordwesten des Landes gestürmt. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, durchsuchten die Sicherheitskräfte auf der Fahndung nach Deserteuren Häuser und Bauernhöfe in der Region an der türkischen Grenze. Die Opposition fürchte einen Großangriff wie in Baba Amr, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Das lange von Rebellen gehaltene Stadtviertel von Homs war vor einer Woche nach wochenlangem Beschuss von der Armee eingenommen worden.

Nach Angaben von Rebellgruppen sollen indessen vier weitere hochrangige Offiziere der syrischen Armee zu den Aufständischen übergelaufen sein. Wie ein Sprecher der von Rebellen gebildeten Freien Syrischen Armee am Donnerstag mitteilte, flohen die Männer in den vergangenen drei Tagen in ein Camp von Deserteuren im Süden der Türkei. Damit seien bisher insgesamt sieben Brigadegeneräle der Truppen von Präsident Assad übergelaufen.

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