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US-Wahl: Auch die Vorarlberger Finanzwelt blickt nach Übersee

Die US-Wahl wirkt sich auch auf die heimische Wirtschaft aus.
Die US-Wahl wirkt sich auch auf die heimische Wirtschaft aus. ©APA/AFP
Egal, wie die Wahl in den Vereinigten Staaten ausgeht: Die Auswirkungen auf die Finanzmärkte werden auch in Vorarlberg zu spüren sein.

“Je nach Wahlausgang gibt es auf wichtige weltpolitische Fragen – Stichworte Syrien und Mexiko – unterschiedliche Antworten. Natürlich wird das auch hierzulande an den Börsen zu spüren sein”, sagte Markus Salzgeber, Obmann der Fachgruppe der Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, am Montag in einer Aussendung. Zwar hätten sich in der Vergangenheit Republikaner wie Demokraten wirtschaftsfreundlich positioniert, dennoch würde ein Sieg Trumps Verunsicherung in den Märkten stiften. “Der Milliardär hat im Wahlkampf mit polarisierenden Aussagen auf sich aufmerksam gemacht. Trump als neuer US-Präsident würde anfänglich zu Abwärtsreaktionen an den Finanzmärkten führen”, meinte Salzgeber.

“Obama-Care” als Schlüssel für Gesundheitsbranche

Salzgeber Markus_FGO Finanzdienstleister
Salzgeber Markus_FGO Finanzdienstleister

Auf der anderen Seite würde ein Wahlsieg Clintons laut der Wirtschaftskammer Vorarlberg einen positiven Effekt haben. Mit der richtigen Aktien- bzw. Aktienfondswahl könnte man in diesem Fall in den kommenden Jahren vermutlich überdurchschnittliche Gewinne erziehlen, erläuterte Salzgeber.

Auch Themen aus der Gesundheitsbranche stehen bei der Wahl im Fokus. Das von Obama eingeführte System, dass den Zugang zur Krankenversicherung regelt (“Obama-Care”), will Clinton fördern. Trump als Präsident hingegen würde es wieder abschaffen wollen. Die internationalen Pharma- und Biotechunternehmen “könnten bei damit einhergehender Anhebung der Medikamentenpreise unter Druck geraten”, sagte Salzgeber. Ähnlich sehe es dem Finanzexperten zufolge im Energiesektor aus: Von einem Wahlsieg Clintons würden etwa Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien profitieren.

Salzgeber: Waffenlobby profitiert auch unter Clinton

Anders sei es im US-Finanzsektor: “Clinton möchte Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder bei Banken- oder Versicherungspleiten stärker zur Verantwortung ziehen. Unternehmen könnten daher mit einer strengeren Strafverfolgung, Manager mit zusätzlichen persönlichen Risiken konfrontiert sein”, erklärte Salzgeber, warum der Finanzsektor von Trump profitieren könnte.

Obwohl Trump für seine Nähe zur Waffenlobby in den USA bekannt ist, würde die Rüstungsindustrie laut Salzgeber unabhängig vom Ausgang der Wahl positive Effekte zu spüren bekommen. Aufgrund der Situation in den Krisenherden der Welt und dem angespannten Verhältnis zu Russland dürfte das Verteidigungsbudget der USA so oder so angehoben werden.

Um je nach Wahlausgang auf den Finanzmärkten den Überblick zu behalten, gelte laut Salzgeber ganz grundsätzlich: „Privatanleger sind gut beraten, diese typischen Marktmuster als Basis für ihre Anlageentscheidung im Kopf zu behalten“.

(Red./Foto von Markus Salzgeber: WKV)

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