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Türkei: Zahl der Festnahmen auf rund 6000 gestiegen

Deutschland warnt Ankara vor "Rache und Willkür".
Deutschland warnt Ankara vor "Rache und Willkür". ©APA/AFP
Nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei ist die Zahl der Festnahmen nach Angaben der Regierung auf rund 6000 gestiegen. Diese Zahl werde sich noch erhöhen, sagte Justizminister Bekir Bozdag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag in Ankara.
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Deutschlands Justizminister Heiko Maas warnte unterdessen die türkische Führung vor “Rache und Willkür”. Diese würden nicht zu einer Befriedung der Lage nach dem Putschversuch beitragen”, erklärte er in Berlin. “Der Schutz der Rechte von Beschuldigten und Verdächtigen gehört zu den Grundpfeilern eines demokratischen Rechtsstaats”, mahnte der SPD-Minister. Rechtsstaaten müssten sich besonders in bedrohlichen Lagen bewähren.

Vereinzelt noch Putschisten in Istanbul

In der Türkei hat die Regierung Insidern zufolge wieder die Kontrolle über das Land erlangt. Es gebe zwar noch einzelne Gruppen von Putschisten in Istanbul, sagte ein Regierungsvertreter am Sonntag. Doch diese stellten keine Gefahr mehr dar. Zudem seien einige wichtige Militärs noch nicht gefasst. Damit sei aber in Kürze zu rechnen.

Teile des Militärs hatten in der Nacht zum Samstag einen Putschversuch unternommen. Die Regierung erklärte diesen für gescheitert und geht nun massiv gegen Teile des Militärs sowie der Justiz vor.

Fast 3000 Militärangehörige wurden laut Regierung bisher festgenommen – von einfachen Soldaten bis hin zu ranghohen Offizieren. Medienberichten zufolge wurden mehr als 2700 Richter und Staatsanwälte suspendiert. Bei den Ereignissen kamen mindestens 265 Menschen ums Leben.

(APA)

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