AA

Tödliche Tierseuche: Erster Verdachtsfall in Vorarlberg

Schmallenberg-Virus: In Vorarlberg gibt es jetzt den ersten Verdachtsfall.
Schmallenberg-Virus: In Vorarlberg gibt es jetzt den ersten Verdachtsfall. ©EPA
Was Experten befürchtet hatten, dürfte sich jetzt bewahrheitet haben: Es gibt einen ersten Hinweis, dass das Schmallenberg-Virus in Vorarlberg angekommen ist. Die Seuche, die bereits in mehreren europäischen Ländern grassiert, tötet vor allem Rinder, Schafe und Ziegen.
Schmallenberg-Virus: Schafe infiziert
Tierseuche tötet Lämmer, Kälber und Zicklein

Das Schmallenberg-Virus breitet sich vor allem im benachbarten Deutschland rasend schnell aus. Mittlerweile sind dort 1000 landwirtschaftliche Betriebe betroffen. Die Erkrankung macht auch vor den Grenzen nicht halt: Jetzt wurde der erste Verdachtsfall in Vorarlberg gemeldet. Ein Lamm aus dem Bregenzerwald könnte erkrankt sein.

Lamm mit verdächtigen Missbildungen

Das Virus ist vor allem für Rinder, Schafe und Ziegen gefährlich. Es verursacht während der Tragzeit schwerste Missbildungen bei den Föten. Für viele Jungtiere bedeutet eine Ansteckung das Todesurteil. Dr. Norbert Greber vom Landesveterinäramt warnte bereits vor Monaten vor einem Übergreifen der Seuche auf Vorarlberg.  Am Wochenende wurde nun ein erster Verdachtsfall aus dem Bregenzerwald bekannt. “Es wurden Proben von einem Lämmchen entnommen und an ein Labor geschickt”, berichtet Greber im Gespräch mit VOL.AT. Die Untersuchungen dauern noch an, erst im Laufe der kommenden Woche stehe Genaueres fest.

Keine Gefahr für Menschen

Momentan sei eine Prognose, wie schlimm Vorarlberg von der Seuche betroffen sein werde, schwer zu erstellen. Denn „Naive“ Tierbestände, also solche, die noch nie Kontakt mit dem Virus hatten, würden sich schnell infizieren. Allerdings würden die betroffenen Tiere nach ihrer Infektion Antikörper ausbilden. Deshalb rät der Tiermediziner auch von Impfaktionen ab. Er geht davon aus, dass sich die Ausbreitung des Virus von selbst wesentlich eindämmen werde. Der Druck sei bei weitem nicht so hoch wie etwa bei der Blauzungenkrankheit, welche vor ein paar Jahren aufgetreten ist.

Übertragen wird das Virus von Stechmücken. Da diese die letzten Monate keine Flugsaison hatten, sind Prognosen für die genaue Ausbreitung der Krankheit, sowie der Anzahl der betroffenen Fälle, schwierig. Dr. Norbert Greber gibt aber Entwarnung für die Bevölkerung: „Die Krankheit ist für Menschen ungefährlich.“

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Tödliche Tierseuche: Erster Verdachtsfall in Vorarlberg