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Terror in Norwegen: Breivik visierte auch Königspalast an

Der geständige Attentäter von Oslo, Anders Behring Breivik, hat laut einem Zeitungsbericht auch Anschläge auf den norwegischen Königspalast und den Sitz der regierenden Arbeiterpartei geplant.
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Breivik habe während seines Verhörs gesagt, auch diese Gebäude seien auf der Liste seiner Anschlagsziele gestanden, zitierte die norwegische Boulevardzeitung “Verdens Gang” (“VG”) am Samstag Staatsanwalt Paal-Fredrik Hjort Kraby. Für den Freitag vergangener Woche habe er aber allein die Angriffe auf den Regierungssitz in Oslo und das Jugendcamp der Arbeiterpartei auf der Insel Utöya vorgesehen.

Den Königspalast habe Breivik nach eigenen Angaben wegen seiner symbolischen Bedeutung als Ziel anvisiert, sagte Hjort Kraby der Zeitung. Die Parteizentrale habe er wegen des Beitrags der Regierungspartei zu einer multikulturellen Gesellschaft angreifen wollen. “Ich möchte die Zahl oder die Art der Ziele, die er im Kopf hatte, nicht kommentieren”, sagte der Staatsanwalt. Es handle sich um “offensichtliche Ziele für einen Terroristen, und der Gedanke ist, die Regierung zu treffen”.

Terror in Norwegen: Opferzahl auf 77 korrigiert

Eine Woche nach den Doppel-Anschlägen von Norwegen ist das Land in tiefer Trauer. Mit dem Fortschreiten der Ermittlungen wird das Ausmaß der Wahnsinnstat immer deutlicher, denn der rechtsradikale Attentäter Anders BehringBreivik hatte nach Angaben seines Anwalts weitere Ziele im Visier. Unterdessen wurde die Zahl der Opfer von 76 auf 77 nach oben korrigiert. Die ersten beiden Opfer wurden am Freitag beigesetzt.

Norwegens Polizei-Geheimdienst PST sieht jedoch keine erhöhte Terrorgefahr durch Rechtsextremisten oder andere Personen. Wie der Dienst am Freitagabend mitteilte, bleibt die bisherige Einstufung der Gefahr von Terrorangriffen unverändert. Der Geheimdienst erklärte weiter, nur wenige Personen in Norwegen seien in der Lage, Taten in solchem Umfang und in derselben Weise auszuführen: “Die Terrorakte in Oslo und auf Utoya sind sowohl national wie international gesehen einzigartig.” Es sei wenig wahrscheinlich, dass auf diese Angriffe ähnliche Terrorattacke folgen würden.

Norwegens Antwort auf Massaker: Welle an Demokratie

Bei einer Trauerfeier in der Zentrale seiner sozialdemokratischen Arbeiterpartei sagte Ministerpräsident Jens Stoltenberg: “Vor genau einer Woche hat das Böse Norwegen getroffen.” Er sagte über die Reaktion der Bevölkerung: “Eine ganze Nation und ein politisch geeintes Norwegen antworten auf die Angriffe, in dem sie eine Welle an Demokratie und Engagement schaffen.”

Erste Opfer der Anschläge beerdigt

Die 18 Jahre alte Norwegerin Bano Rashid und der 19-jährige Ismail Haji Ahmed wurden am Freitag als erste Opfer des Massakers beerdigt. Bei dem Begräbnis für Bano Rashid in der Ortschaft Nesodden südlich von Oslo hielt Außenminister Jonas Gahr Støre eine der Traueransprachen. Ahmed wurde in der Stadt Hamar nördlich von Oslo beerdigt. (APA)

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