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Syriens Führung dementiert Beteiligung an Massaker

Die syrische Führung hat jegliche Verantwortung für das Massaker in der Stadt Houla im Zentrum des Landes mit mehr als 90 Toten zurückgewiesen. Zur Untersuchung der Gräueltaten sei eine Kommission eingesetzt worden, die sich binnen weniger Tage dazu äußern solle. Das Massaker löste in der internationalen Gemeinschaft Entsetzen aus und verstärkte die Rufe nach einem Rücktritt von Präsident Assad.


UNO-Beobachter hatten am Samstag bestätigt, dass bei einem Artillerieangriff der Regimetruppen in der zentralen Provinz Homs mehr als 90 Menschen getötet worden waren, ein Drittel von ihnen Kinder. Der Granaten- und Raketenbeschuss in der Ortschaft Houla am Freitag hatte sich nach Augenzeugenberichten zunächst gegen einen friedlichen Anti-Assad-Protest gerichtet. Danach hätten die Truppen die Wohnhäuser im Ortsteil Taldau unter massives Artilleriefeuer genommen.

Am Sonntag kam es vielerorts zu Protesten gegen das Blutvergießen in Houla. Dabei wurden in zwei Vororten von Damaskus zwei Menschen von Soldaten getötet, wie Aktivisten erklärten. Auch in der zentralen Rebellenhochburg Hama gab es nach Angaben der Beobachtungsstelle wieder schwere Gefechte zwischen Rebellen und der Armee. Die Armee hielt demnach auch die Rebellenhochburg Rastan weiter unter Beschuss. Heftige Gefechte habe es zudem in der Stadt Harasta unweit von Damaskus gegeben.

Der Syrische Nationalrat (SNC) warnte unterdessen vor einem langen Bürgerkrieg, falls die internationale Gemeinschaft weiterhin keinen Weg zum Schutz der Zivilisten findet. Nach dem jüngsten Massaker müsse die Opposition über einen bewaffneten Befreiungskampf nachdenken, sagte der SNC-Vorsitzende Burhan Ghaliun am Sonntag vor der Presse in Istanbul. Der “Österreichische Koordinationsrat zur Unterstützung der syrischen Revolution” verurteilte indes das Massaker von Houla.

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