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Streit um Rhesi: Über 5000 Unterschriften für Umweltinitiative

Die Initiative "Rheinraus!" sammelte 5.000 Stimmen.
Die Initiative "Rheinraus!" sammelte 5.000 Stimmen. ©Lebendiger Alpenrhein
Die Umweltverbände im Rheintal sind skeptisch, was die Planungen für das Hochwasserschutzprojekt "Rhesi" betrifft. Das Bündnis "Lebendiger Alpenrhein" hat 5.000 Stimmen für die Initiative "Rheinraus!" gesammelt.
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Das Bündnis, bestehend aus dem Naturschutzbund Vorarlberg, dem WWF, der Pro Natura St. Gallen-Appenzell und der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz, fordert eine Revitalisierung und deutliche Verbreiterung des Rheins. Dadurch würde nach Ansicht der Umweltverbände der Hochwasserschutz sichergestellt und die ökologischen Funktionen des Flusses wiederhergestellt. Die aktuellen Planungen für das Hochwasserschutzprojekt “Rhesi” gehen ihnen nicht weit genug. Konflikte sehen die Verbände vor allem bei der Landwirtschaft und beim Grundwasser.

5.000 Stimmen für Rhein-Revitalisierung

Mit der Online-Initiative “Rheinraus!” haben die Umweltschützer mehr als 5.000 Stimmen aus Österreich und der Schweiz für eine Revitalisierung des Flusses gesammelt. Dies würde vor allem eine Verbreiterung des Flussbettes bedeuten. Minimalziele würden durch das Gewässerschutz- und Wasserbaugesetz der Schweiz gesetzt. Als Minimallösung, die diese ökologischen Ziele erreichen könne, bezeichnen die Verbände folgende Variante: Demnach müssten mindestens fünf längere Rheinabschnitte mit Auenstruktur geschaffen werden, die höchstens vier Kilometer voneinander entfernt liegen dürften, damit sich gewässertypische Arten wieder ansiedeln können.

Gegenwind bekommen die Naturschützer nach eigenen Angaben vor allem von Seiten der Bauern und Trinkwasserversorgern. Letztere würden die Minimallösung verhindern, weil sie ihre Grundwasserbrunnen im Rheinvorland behalten wollen würden.

“Umweltverbände tappen im Dunkeln”

“Die Umweltverbände tappen im Dunkeln, was die Planungen bis zur Projektauflage im 2018”, heißt es in einer Aussendung des Bündnis “Lebendiger Alpenrhein”. Die Geschichte des Rhesi-Projekts ließe aber keine Zuversicht aufkommen, dass die von ihnen geforderte Minimallösung erreicht werde.

Die Übergabe der Stimmen für die Initiative
Die Übergabe der Stimmen für die Initiative "Rheinraus" in Lustenau. ©Die Übergabe der Stimmen in Lustenau. Foto: Lebendiger Alpenrhein

“Fünf vor zwölf”

Um ihren Anliegen Nachdruck zu verleihen, haben die Umweltverbände die 5.000 Stimmen für ihre Initiative “Rheinraus!” heute im Museum Rheinschauen in Lustenau dem Entscheidungsgremium “Gemeinsame Rheinkommission” überbegen. “Die Übergabe findet nicht zufällig genau um fünf vor zwölf statt. Es ist noch nicht zu spät das Ruder rumzureissen”, meint Lukas Indermaur vom WWF. “Die Planungen sollen einem Jahrhundertwerk gerecht werden, was umso höhere Ansprüche an den Gewässerschutz stellt. Es ist auch wichtig, dass die Entscheidungsträger das öffentlich kommunizieren”, fügt Bianca Burtscher vom Naturschutzbund Vorarlberg hinzu.

Die Stimmkarten sollen künftig außerdem im Museum Rheinschauen ausgestellt werden.

(Red.)

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