Unruhige Zeiten erlebt derzeit der SV Gaißau, nicht nur in sportlicher Hinsicht. Dem 1983 gegründeten Verein droht der Abstieg aus der Landesliga, weit ärger aber drückt der Schuh in Sachen “neue Sportstätte”. Seit gut zwölf Jahren kämpft der Klub um eine Lösung für den in die Jahre gekommenen Sportplatz Rheinblick, im Volksmund auch als “Gruabn” bekannt. Es war ein Sieg in der Gemeindepolitik, als die ÖVP- und FPÖ-Mandatare für eine Verlegung des Platzes und einen Neubau am Ostrand der Gemeinde votierten. Sehr zur Freude der Klubverantwortlichen. Doch dieser Beschluss droht jetzt durch eine Volksabstimmung (26. November) zu kippen. Eine solche wurde in den vergangenen Wochen von Egon Gmeiner – SPÖ-Fraktion mit einer Unterschriftenaktion initiiert.
1,63 Mill. Euro veranschlagt
Dabei hat sich die Gemeinde dank Verhandlungen über viele Jahre das Vorkaufsrecht für das knapp zwei Hektar große Grundstück am Ortsanfang gesichert. Jetzt wird der 26. November darüber entscheiden, ob die bestehende Anlage saniert oder ein Neubau der Sportstätte passieren wird. Zumindest der Baustart für beide Varianten mit Herbst 2018 steht fest. Die Kosten für eine Sanierung wurden mit 1,38 Millionen Euro veranschlagt, eine neue Anlage würde 1,63 Millionen Euro kosten. Für Bürgermeister Reinhold Eberle ist klar: “Ein Neubau wäre nicht nur für den Fußball, sondern für den gesamten Sport in Gaißau eine Riesenchance, würde es doch eine moderne Infrastruktur geben.” Zudem würde eine Sanierung aufgrund der Nähe zum Flussbett des Alten Rheins große Probleme bereiten.
Anforderungen nicht erfüllt
Auch die Größe des Hauptspielfeldes 97 x 50 entspricht nicht mehr den Anforderungen und eine Vergrößerung der Rheinblick Anlage ist infrastrukturell nicht möglich. “Auch unser Trainingsgelände (62 x 42 m) ist viel zu klein und vor allem überbelastet”, bringt es Darko Plahuta, Obmann des SV Gaißau auf den Punkt. “Wir stoßen an unsere Grenzen.” Gefordert wird vom ÖFB und dem VFV ein Ausmaß von 106 x 64 m für das Spielfeld. Der Klubchef kann deshalb nicht nachvollziehen, weshalb die Gelder in eine Sanierung der Anlage fließen sollten, zumal dank der jahrelangen soliden Rücklagenbildung der Gemeinde die Finanzierung eines neuen Fußballplatzes gesichert wäre.
Die Ist-Situation ist für Plahuta jedenfalls nicht mehr tragbar. Das Klubheim besteht aus Container-Elementen mit einem Holzanbau, der sichtlich in die Jahre gekommen ist. Die Rasenplätze sind durch ihre Vorbelastung sehr wasseranfällig und werden bei Regen stark in Mitleidenschaft gezogen, weil das Wasser nicht abfließt. Für sechs Mannschaften stehen zwei Umkleidekabinen mit nur einem Duschraum zur Verfügung. Ebenfalls ungewöhnlich: Die Spieler müssen auf dem Weg von der Kabine zum Platz die Rheinstraße überqueren, was besonders für den Nachwuchs gefährlich ist. Zudem stehen die Zuschauer am Straßenrand.
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