Den lediglich 1,70 m großen Salzburger zeichnet vor allem seine enorme Sprungkraft und ein besonders aggressiver Sprungstil aus, den etwa auch Vierfach-Olympiasieger Simon Ammann pflegt. Kraft beschreibt sich selbst als unbeschwert, lustig und rastlos. “Ich bin sehr fröhlich, ich lache sehr viel, das tut dem Herzen gut”, meinte der jüngte Tourneegewinner seit 1997. “Außerdem bin ich aufgedreht, wenn ich länger als 24 Stunden in der Wohnung bin, halte ich es nicht mehr aus. Es muss sich was rühren, sonst wird mir langweilig.”
“Man kann Erfolge auch gemeinsam genießen”
Viele seiner Charaktereigenschaften und Interessen hat er mit seinem Kumpel Michael Hayböck gemein. Der Oberösterreicher ist seit der Vorsaison auf Reisen sein Zimmerkollege und ungefähr seit damals ebenfalls auf der Überholspur. Zu dem in etwa Gleichaltrigen hat sich eine enge Freundschaft entwickelt, die sich bei der Tournee als Erfolgsfaktor herausstellte.
“Wir verstehen uns blendend. Es passt einfach alles, das macht vieles einfacher und unkomplizierter. Es gibt zwischen uns überhaupt keinen Neid. Wir geben uns gegenseitig Tipps. Gemeinsam fällt es auch leichter, dem Druck standzuhalten. Und man kann auch Erfolge gemeinsam genießen”, so Kraft.
Fan von Bayern München
Das Duo vertraut mit der Agentur “JumpandReach” seit mehreren Jahren auch auf dasselbe Management. Sportwissenschafter Patrick Murnig steht ihnen als persönlicher Berater zur Seite. Tägliche Gespräche mit dem Tiroler, der viel Wert auf freundschaftlichen Umgang und soziale Kompetenz legt, gehören für Kraft ebenso dazu wie gemeinsame Play-Station- und TV-Serienabende mit Hayböck. Uneinig sind sie sich nur beim Fußball. Kraft ist Bayern-München-Fan, Hayböck favorisiert den FC Barcelona.
Großer familiärer Rückhalt
Familiären Rückhalt erhält das in Schwarzach aufgewachsene Einzelkind von seinen Eltern Rene (ÖBB-Bediensteter) und Margot (Sporthandelsangestellte) sowie seiner Freundin Marisa, die so oft es geht persönlich an den Schanzen die Daumen drücken. Mit dem Skispringen begonnen hat er als Zehnjähriger, nachdem er seine Kindheitsidole an der Schanze bestaunt hatte. Wie schon so viele seiner erfolgreichen ÖSV-Vorgänger absolvierte er das Skigymnasium Stams, davor war er in die Sporthauptschule Bischofshofen gegangen.
Technikumstellung brachte Erfolg
Ein Jahr nach seinem Weltcupdebüt machte Kraft 2013 ebenfalls auf der Außerleitner-Schanze als Dritter erstmals besonders auf sich aufmerksam. So richtig durchgestartet ist der bei Olympia 2014 noch nicht eingesetzte Salzburger aber erst in dieser Saison unter Neotrainer Heinz Kuttin. Unter Anleitung des Pointner-Nachfolgers schloss er im Verbund mit Hayböck die durch das Karriereende von Thomas Morgenstern entstandene Lücke.
Einer der Erfolgsbausteine von Kraft dürfte eine Technikumstellung vor dieser Saison gewesen sein. Das “Krafti” gerufene Leichtgewicht (56 kg) fand heraus, dass eine andere Handhaltung in der An- und Luftfahrt Vorteile bringt. Das habe er sich von Dauerbrenner Noriaki Kasai abgeschaut. Mittlerweile hat er dem doppelt so alten Japaner aber schon einen Tournee-Sieg voraus.
Guter Flug in den Urlaub
Sein dafür erhaltenes Preisgeld will Kraft für einen schönen Urlaub verwenden. Auch das Sparen auf ein Eigenheim hat sich die im Bischofshofener Ortsteil Mitterberghütten wohnende Frohnatur fest vorgenommen.
(APA)
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