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Skigebiet im „Herbstbetrieb“

Sonnenschein, blauer Himmel, kein Schnee: Wandern statt Skifahren ist derzeit in Lech am Arlberg angesagt.
Sonnenschein, blauer Himmel, kein Schnee: Wandern statt Skifahren ist derzeit in Lech am Arlberg angesagt. ©VOL.at/ Paulitsch
Lech, Damüls, St. Gallenkirch (VN-sta, hk) - Kein Wintereinbruch in Sicht – Seilbahnbetriebe und Tourismus geben sich noch gelassen.
Beschneite Pisten in Lech
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Nichts wird es mit einem nachhaltigen Wintereinbruch auch kurz vor Beginn des zwölften Monats. Im Gegenteil: Nach Angaben des Bregenzer Wetterdienstes bleibt es auch an den kommenden drei Tagen heiter – mit Nebel in den Niederungen. Und dort, wo die Sonne scheint, wird das Thermometer wieder auf Temperaturen jenseits der Zehn-Grad-Marke klettern – zu warm für die Produktion von Kunstschnee. Auch in den Skigebieten heißt es deshalb weiter: bitte warten.

Mit oder ohne weiße Pracht – im Skigebiet Lech-Zürs am Arlberg geht der Saisonstart wie geplant am kommenden Freitag, 2. Dezember, über die Bühne. Wie Tourismusdirektor Hermann Fercher auf VN-Anfrage mitteilte, werden die Ruefikopfbahn sowie die Oberlech- und Petersbodenbahn in Betrieb gehen, um die Gäste in sonnige Höhen bringen zu können. „Wir haben zahlreiche Anfragen. Die Leute wollen auf die Berge, raus aus dem Nebel. Auch wenn es keinen Schnee hat.“ Diesen Gästen biete man sozusagen die Herbstinfrastruktur. Auch Geschäfte und Gastronomiebetriebe hätten geöffnet, so Fercher. Gab es bereits Stornierungen? „Ja, einzelne Skigruppen haben ihren Aufenthalt abgesagt.“ Fercher rechnet trotz Schneemangels mit einem „recht guten“ Tourismusgeschehen während der nächsten zwei Wochenenden. Die Schneekanonen stehen in Lech jedenfalls still. „In der Höhe ist es derzeit einfach zu warm, um die Pisten effektiv zu beschneien, sagt Bahnbetreiber Michael Manhart. Auch in Vorarlbergs größtem Skigebiet Silvretta Montafon – dort ist der Saisonstart am 8. Dezember geplant – ist an einen Skibetrieb noch nicht zu denken. „Es gibt zwar immer einzelne Flecken, die man beschneien kann, aber im Großen und Ganzen ist es derzeit einfach zu warm“, sagt Roman Sandrell, Technischer Leiter der Silvretta Montafon Bergbahnen. Er ist jedoch überzeugt, dass der Skibetrieb wie geplant am 8. Dezember aufgenommen werden kann. „Nächste Woche soll es ja besser werden. Wenn es schneit, brauchen wir etwa drei Tage um die Pisten zu präparieren, dann kann es losgehen.“ Nach Angaben des technischen Leiters wurden heuer bereits 100.000 Kubikmeter Kunstschnee produziert.

„Situation nicht neu“

Auch der Geschäftsführer der Damülser Bergbahnen, Wolfgang Beck, wartet sehnlichst auf die weiße Pracht. „Die Situation ist zwar nicht neu. Dass es aber um diese Zeit derart konstant warm bleibt, ist schon recht ungewöhnlich.“ Bei diesem Wetter könnten Schneekanonen nicht viel ausrichten, informiert Beck, der auf einen baldigen Kälteeinbruch hofft. Wetterunabhängig ist lediglich die traditionelle Wahl der Damülser Schneekönigin, die heuer am 3. Dezember stattfindet.
Spätestens am Donnerstag soll etwas Bewegung in die Wetterlage kommen. „Da ziehen Wolken auf“, prognostiziert Günter Scheibenreif vom Bregenzer Wetterdienst. „Es kann dann auch ein wenig Niederschlag geben. Allerdings: Es bleibt mild. Die Schneefallgrenze liegt bei über tausend Meter. Doch das spielt bei dem wenigen Niederschlag eh keine Rolle.“
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