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Silbertal bangt um Kapellbahn

Silbertal - "Das Silbertal ist goldig". Ein sinniger Slogan, der auch ausdrückt, dass der kleine Fremdenverkehrsort Silbertal seit den 1980er-Jahren eine beachtliche Anziehungskraft im Wintertourismus entwickelt hat.

Das belegen 50.000 Gästeübernachtungen in der Saison. „Hauptgrund für den Aufschwung ist die 1981 errichtete Kapellbahn“, bekräftigt Bürgermeister Willi Säly. Durch die Seilbahn hängt das Silbertal im wahrsten Sinn des Wortes seit Jahrzehnten direkt am Skigebiet Hochjoch. Seit 16 Jahren befindet sich die Kapellbahn im Eigentum der Montafoner Hochjochbahnen, die wiederum zur Silvretta-Nova-Unternehmengruppe – mit der BTV als Mehrheitseigentümerin – gehören. Nachdem nun bei den schwer verschuldeten Hochjochbahnen in nächster Zeit größere Umwälzungen anstehen, bangt man im Silbertal insbesondere um den Fortbestand der Kapellbahn, mit der bislang pro Saison etwa 35.000 Wintersportler aufs Hochjoch befördert werden. „Die Einstellung der Bahn wäre für Silbertal eine wirtschaftliche Katastrophe“, zeigt der Gemeindechef auf, dass die Kapellbahn für den Tourismus im Ort unentbehrlich ist. „Ohne sie hätten wir auf Anhieb um 50 Prozent weniger Wintergäste.“ Völlig nutzlos wäre dann schließlich auch die vor drei Jahren mit einem Kostenaufwand von 380.000 Euro eigens angelegte Talabfahrt. Die Gemeinde Silbertal will nun mit Experten eine Analyse des Ist-Zustands der Kapellbahn vornehmen. In der Folge soll ein Konzept „für eine Zukunftsperspektive der Bahn“, so Willi Säly, erarbeitet werden. Der Nova-Vorstandschef und Hochjochbahn-Geschäftsführer Dr. Georg Hoblik bekräftigte gestern auf Anfrage, dass „die Kapellbahn im Winter natürlich laufen wird. Der Weiterbetrieb ist entsprechend der bestehenden Betriebspflicht derzeit gesichert.“ Ungeachtet dessen gelte es, auf die nächsten zehn Jahren gesehen, für den „Verlustbringer“ Kapellbahn eine zukunftsträchtige Konzeption zu entwickeln.

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