Die Auslastung der Vorarlberger Alpen leidet unter den TBC-Fällen des vergangenen Jahres. So folgen die Schweizer und Liechtensteiner Bauern der Empfehlung der Amtstierärzte und meiden Vorarlberg. “Diesen Sommer kommt kein Schweizer Vieh auf die Vorarlberger Alpen”, bestätigt Christoph Freuis vom Vorarlberger Alpwirtschaftsverein. 2013 waren noch 2.500 Tiere aus der Schweiz und Liechtenstein auf den Vorarlberger Bergwiesen, davon 1.000 Schafe aus dem Fürstentum. Zumindest einige der Schafbauern bleiben Vorarlberg trotz den Warnungen treu.
Auslastung der Alpen konstant
Die Tiere aus der Schweiz und Liechtenstein machten 2013 immerhin fünf Prozent der gealpten Tiere aus. Insgesamt lag die Zahl bei rund 40.000. “Einzelne Alpen spüren Auswirkungen, ansonsten ist die Auslastung konstant”, entwarnt Freuis. Für die betroffenen Alpen dürfte die Lage jedoch nicht besonders rosig sein. Schließlich haben im Februar auch heimische Bauern angekündigt, die TBC-gefährdeten Alpen zu meiden, trotz getroffener Gegenmaßnahmen.
Von Fördermittel abhängig
Wenn das Vieh ausbleibt, droht den Alpen schnell das wirtschaftliche Aus. Auch ohne die TBC-Problematik wirtschaften viele Alpen unter schwierigen Bedingungen. “Betriebe im Berggebiet sind teilweise ohne Förderungen nicht bewirtschaftbar”, gesteht Stefan Simma von der Landwirtschaftskammer ein. Dabei machen Alpen in Vorarlberg fast die Hälfte der wirtschaftlichen Nutzfläche aus. Dennoch sind die Bergbauern von den zahlreichen Förderungen vom Land bis zur EU abhängig. So werden sie unter anderem für den Verzicht auf gewisse Düngemittel, die Hangpflege wie für die benachteiligte Wirtschaftslage finanziell entschädigt. Die Fördermittel allein reichen jedoch nicht aus. “Milchalpen brauchen aber auch Vieh, ohne Milchproduktion kann kein Senn wirtschaftlich arbeiten”, betont Simma.
Ohne Kraftfutter geht es nicht
Hinzu kommt, dass das Futterangebot der Alpwiesen nicht mehr ausreicht. Zwar ist auf den Sommerweiden wie Alpen die Verfütterung von Silagen strikt verboten. Doch Ergänzungsfutter ist zulässig – und notwendig. “Je nach Laktosestadium der Kuh hat sie einen unterschiedlichen Energieaufwand”, erklärt Freuis. Um diesen abzudecken braucht es zusätzliches Futter für die Alpkühe. Die benötigte Menge ist von Kuh zu Kuh unterschiedlich, ganz verzichten kann man aber nicht auf das Zusatzfutter. “Aus Gründen der Gesundheit und Wirtschaftlichkeit der Kühe braucht es Kraftfutter”, verweist Freuis ebenfalls auf die für den Senn notwendige Milchleistung, “ohne Milch rentiert sich kein Senn.”
(MRA)
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