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Schlecker ist pleite – Maulkorb für die Mitarbeiter in Vorarlberg angeordnet

Drogerieriese Schlecker will Insolvenz anmelden.
Drogerieriese Schlecker will Insolvenz anmelden. ©EPA
Schwarzach - Der deutsche Drogeriekonzern Schlecker ist insolvent.  Die Zukunft - vor allem der profitablen österreichischen Filialen - ist ungewiss, möglicherweise wird der Konzern sogar "zerschlagen".
Schlecker ist insolvent
Zukunft in Vorarlberg ungewiss

In Vorarlberg gibt es derzeit 29 Schlec­­ker-Filialen. Wenig auskunftsfreudig zeigte sich am Freitag die Schlecker-Bezirksleitung in Vorarlberg zum anstehenden Insolvenzverfahren und verwies auf die Schlecker-Zentrale, die ebenfalls zu keinem Statement bereit war. Auch der Schlecker-Filialleiter in Wolfurt sowie die Filialmitarbeiter wollten oder durften keine Stellungnahme abgeben.

Experten sehen kaum Chancen auf Fortbestand

Experten sehen für die Drogeriekette Schlecker kaum Chancen auf einen Fortbestand. Schlecker ist sein schlechtes Image trotz Bemühungen der jüngeren Generation nie losgeworden. Der deutsche Drogeriekonzern wird vor allem mit Skandalen um Mitarbeiter verbunden, zuletzt war immer wieder von Filialschließungen, Umsatzrückgängen, Warenlücken und Finanzproblemen zu lesen. Probleme, die der Konzern zumeist dementierte oder herunterspielte. Branchenkenner glauben nicht, dass sich für Schlecker ein Investor finden lässt. Ein Zerschlagungsszenario erscheint am wahrscheinlichsten.

Konzernmutter könnte Österreich mit in die Insolvenz reißen

Durch die Insolvenz der deutschen Mutter könnte auch Schlecker-Österreich in Schwierigkeiten kommen. Die Insolvenz könne nicht isoliert betrachtet werden, Schlecker hänge beim Einkauf an der Mutter, so ein anderer Beobachter. 2010 erwirtschaftete Schlecker in Österreich einen Jahresüberschuss von 8,7 Mio. Euro. Das Eigenkapital betrug 168 Mio. Euro. Diesem standen Verbindlichkeiten in Höhe von 70 Mio. Euro gegenüber. Die Bilanzsumme betrug 2010 rund 260 Mio. Euro. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor.

In Österreich hält die Kette rund 970 Niederlassungen und beschäftigt etwa 3.000 Mitarbeiter. Was mit ihnen nun passiert, steht in den Sternen. In der Gewerkschaft rauchen die Köpfe. Karl Proyer, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp), konnte auf APA-Anfrage noch nichts sagen. “Wir sind dran”, sagte er und vertröstete auf später. (VOL.at/APA)

Video: Maulkorb für Schlecker-Mitarbeiter in Vorarlberg

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